11414. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON FINCK.

Waldow, 7. September 1759.

Euer Schreiben unterm heutigen Dato habe Ich so eben erhalten, und müsset Ihr nicht säumen, dem Hadik, er seie auch, wo er wolle, anzukommen und ihm je eher je lieber auf die Eisen zu liegen . . .522-2

Was Ihr Mir von der Russen Observationscorps meldet,522-3 solches lasse Ich an seinen Ort gestellet sein; nur aber müsset Ihr wissen, dass sie hier nicht über 23 Dörfer in ihrem District haben, aus welchen sie schon acht Tage gelebet; Ich kann ihnen also nur noch etwa vier Tage geben, alsdann ihnen gewiss nach Meiner Rechnung die Fourage fehlen wird.

Schliesslich so recommandire Ich Euch, dasjenige, so Ihr thun wollet, bald zu thun,522-4 und bin Ich der Meinung, dass sich der Hadik mit dem Maquire oder dem Prinz von Zweibrücken, nicht aber mit dem Feldmarschall Daun conjungiren werde.

Friderich.

Hier ist kein Augenblick zu versäumen. Wann Prittwitz522-5 mit<523> 50 Pferde zurücke blieb, könnte ich vielleicht durch Kottbus Nachricht von meinem Bruder kriegen.

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Der Zusatz eigenhändig.



522-2 Es folgen wiederum Miltheilungen über die Bäckerei des Finck'schen Corps.

522-3 Finck berichtete, Vetschau 7. September: „Die Russen stehen noch, und Laudon ist bei ihnen geblieben; sie sollen sich auch stark verschanzen. Dieses macht mir alles glauben, dass sie nunmehro Daun gegen Schlesien wollen agiren lassen, und die Russen mit Laudon nur ein Observationscorps formiren werden.“

522-4 Finck schreibt, er werde auf seinem Marsch nach den Nachrichten von Hadik sich richten, „ob ich mich gegen Alt-Döbern oder auch vielleicht gegen Alt-Drebkau (beide Orte südwestl. von Kottbus) wende. Nach meiner Meinung so glaube ich fast, dass Hadik nicht nach Dresden gehen wird, sondern über Muska (Muskau) zu Daun stossen wird.“

522-5 Vergl. Nr. 11 432.