11540. AN DEN OBERST VON HACKE, COMMANDANTEN VON GLOGAU.

Sophienthal, 17. October 1759.

Ich habe Euren Rapport vom 16. dieses so eben erhalten, und glaube Ich nunmehro, dass die Russen bald abmarschiren werden. Sie<598> werden sich vermuthlich gegen das Militsch'sche,598-1 wogegen Ich Meine Précautions zu nehmen bedacht bin, ziehen wollen.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.



598-1 Dem Minister von Schlabrendorff wird am selben Tage mitgetheilt, der König habe Befehl ergehen lassen, dass die Leute in der Gegend von Militsch „ihre Pferde und sonstiges Wirthschaftsvieh, auch ihre beste Effecten sogleich, bis dass die Russen aus dem Lande sein werden, von jenseits der Bartsch salviren“ . Auf einem Berichte des Majors von Röell, Trachenberg 17. October, mit der Meldung, dass über 100 russische Bagagewagen auf der Strasse über Kaiisch nach Posen sich befänden, stehen die Weisungen zur Antwort: „Das ist falsch! Was dahin marschiret ist nach Kaiisch, muss die österreichische Bagage von Laudon sein. Und weil in Trachenberg nichts weiter zu thun, so könnte er nach Militsch, und sollte von Rawitsch aussprengen: wollte Laudon seine Bagage bei Kaiisch wegnehmen. So würden sie defensive verfahren.“ [Berlin. Geh. Staatsarchiv.]