11612. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON FINCK.

[Wilsdruff,] 20. November [1759.]

Ich hätte gestern erfahren, dass was nach Dippoldiswalde gekommen, ohne gewusst zu haben, was es gewesen, und dass dort geschossen worden, ohne dass Ich gewusst, auf wen. Da Ich aber diese Nacht durch Deserteurs und Patrouillen alles klar bekommen hätte, so hätte Ich den General Hülsen mit 7 Bataillons und 18 Escadrons gegen Dippoldiswalde marschiren lassen und befohlen, sich eine halbe Meile davon zu setzen, damit, wenn das feindliche Corps auf ihn marschiren wollte, er solchem gleich im Rücken gehen könnte oder, wo der Feind das Corps bei Dippoldiswalde attaquiren wollte, er von der andern Seite gleich dazu kommen könne.

Die Armee stehe noch hier, ausser was davon detachiret sei. Es wäre nur Brentano und Sincère dorten, von Beck aber sei gar nichts da. Heute müsste Kleist bei ihm sein;652-5 also machte er und Hülsen<653> 25 Bataillons aus, und Kavallerie hätten sie mehr, als wie er gebrauchte, wenn nämlich Kleist wieder zurück wäre. Meine Patrouillen hätten Mir rapportiret, der Feind nähme seinen Marsch von Dippoldiswalde auf Frauenstein, und dieses machte Mir glauben, dass er über Frauenstein nach Böhmen gehen werde, um über Nollendorf zurück zu kommen, um von hinten Luft zu machen; davor er sich denn in Acht zu nehmen wissen werde, und wenn das geschähe, so müsste der Posten von Dohna weg.

Nach dem Concept.



652-5 Vergl. S. 650.