<245>

11983. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE BARON DE LA MOTTE-FOUQUÉ.

Freiberg, 7. April 1760.

Nachdem Ich den Einhalt Eures Schreibens vom 5. dieses mit mehrern ersehen, Euch auch vor die Communication der darin enthaltenen Nachrichten gedanket habe, so gebe Ich Euch darauf in Antwort, wie hier der österreichische General Beck gegen Zittau marschiret ist1 und, wie es heisset, seinen Marsch durch Böhmen gleichfalls nach Mähren nehmen wird, und ist dessen Corps, so er mit sich hat, von 6 bis 7000 Mann. Es ist gewiss, dass der Anfang von diesen Umständen uns sehr gefährlich und schwer ist; Ich beziehe Mich indess auf den letzteren Brief, welchen Ich Euch geschrieben und mit welchem Ich Euch Meine Idées communiciret habe,2 der Euch hoffentlich nun schon richtig zugekommen sein wird.

Wir müssen inzwischen ein jeder mit seinem Kopf und auf seinem Fleck agiren, so gut wir können, bis dass wir sehen werden, wie wir mehr Luft kriegen. Ich glaube jedoch nicht, dass der Feind Vorhabens sei, einige Belagerung vor Anfangs Mai zu unternehmen, zumalen da es gewiss ist, dass er noch keine schwere Canons dazu an sich gebracht hat. Wegen allem übrigen beziehe Ich Mich auf nurgedachtes Mein voriges Schreiben.

L'aspect de la campagne ne nous est certainement pas avantageux, mais la chance peut tourner bien vite; c'est ce qu'il faut attendre avec patience et, en attendant, nous opposer de tout notre pouvoir aux dangereux desseins de nos ennemis.

Federic.

Nach der Ausfertigung im Kaiserl. und Königl. Kriegsarchiv zu Wien. Der Zusatz eigenhändig.


11984. AU SECRÉTAIRE VON DER HELLEN A LA HAYE.

Freiberg, 8 avril 1760.

Les particularités desquelles vous venez de m'informer par votre lettre du 29 mars, ont mérité mon attention. Quant à celle regardant le comte de Saint-Germain et la lettre que le duc de Choiseul a fait circuler auprès des ministres alliés de la France à La Haye sur son sujet,3 il faut bien qu'il se développe tantôt à présent si le comte a été autorisé ou non. Dans le premier cas, il apparaît assez que le



1 Vergl. S. 241. 244.

2 Nr. 11975.

3 Hellen hatte berichtet, Graf d'Affry habe vom Herzog von Choiseul den Befehl erhalten, „de ne plus admettre le comte de Saint-Germain chez lui et d'assurer les ministres alliés qu'il n'était chargé de rien“ . — Mitchell schreibt, Freiberg 9. April, an Holdernesse, dass ihn der König von dieser Nachricht in Kenntniss gesetzt habe; bei derselben Gelegenheit hat ihm der König den Inhalt des Briefes von Rouillé (vergl. S. 242) mitgetheilt. [London. Public Record Office.]