<401>

12145. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN MAGDEBURG.

Lager bei Meissen, 7. Juni 1760.

. . . So viel sonsten das von . . Herrn von Knyphausen an Ew. Excellenz eingesandte besondere Postscriptum,1 davon die Abschrift hierbei remittire, anbetrifft, da habe ich aus denen in vorangeführtem königlichen Schreiben2 erwähnten Ursachen Bedenken getragen, des Königs Majestät vor mich etwas davon zu sagen. Und da der verlangete Termin zur Prorogation ohnedem so sehr kurz ist, dass kaum die Antwort darauf vor Anfang des kommenden Monates wird erfolgen können, überdem ich auch weiss, dass des Königs Majestät nach Dero gemachten guten Dispositionen wegen der Gelder gar nicht so verlegen seind, dass es Deroselben, auf solche kurze Zeit zumalen, mit Auszahlung derer Subsidien quaestionis ankommen sollte, so glaube ich, dass Ew. Excellenz vor Sich in das bezeigte Verlangen des englischen Ministère werden condescendiren und darunter conniviren können, als welches des Königs Majestät nie desapprobiren, vielmehr Sich mit dieser Kleinigkeit in gegenwärtigen Umständen gerne dispensiret sehen werden; jedoch dörfte es gut sein, dass, wenn etwa das englische Ministère wegen dieser Complaisance ein Compliment machte, solches alsdenn der Herr Baron von Knyphausen auch nur bei der Privatcorrespondance mit Ew. Excellenz liesse, und dann, dass Ew. Excellenz geruheten, dem Herrn Geheimen Rath Koppen zu Berlin einigen Part davon, sowohl wegen der Münzanstalten, als auch dem Kaufmann Herrn Schickler wegen der übernommenen Einziehung dieser Subsides zu geben.

. . . Das so gar tranquille Betragen des W[iener] Hofes und der Einmarsch des Laudon in Schlesien bei Frankenstein durch das Glatzische nebst dessen ganz vermuthlicher Absicht, Neisse zu belagern, sobald des Prinz Heinrich Hoheit Dero Marsch gegen die Operationes derer Russen werden angetreten haben, fait3 que le Roi envisage la négociation à Constantinople autant que rompue, quoique je ne sois tout-à-fait de ce sentiment, mais bien que la Porte ait imaginé quelques nouvelles anicroches. Porter, qui a écrit à cette occasion une lettre au Roi, quoique de fort vieille date, se doute fort de la sincérité du Grand-Vizir, qu'il soupçonne de vouloir traîner et amuser, pour ne pas s'exposer. Ich werde nicht ermangeln, zu seiner Zeit alles an Ew. Excellenz zu übersenden. . .

Les jours de ce mois, à moins qu'il n'arrive dans peu de jours des grands changements entre ci et le 15, seront très critiques. Dieu bénisse de ses succès les entreprises du Roi et nous conserve sa personne! Je crois qu'il hasardera le tout pour le tout; mais je doute que Daun voudra s'engager, à moins d'être presque sûr de son fait. . .

Eichel.

Auszug aus der Ausfertigung.


12146. AU PRINCE HENRI DE PRUSSE.

Au camp de Meissen, 7 juin 1760.

Je reçois dans ce moment la lettre que vous m'avez faite du 5 de ce mois. Je crois avoir tout lieu de me persuader que, pour cette fois-ci, le commandant de Glogau s'est un peu précipité, en donnant



1 D. d. London 23. Mai. Darnach hatte der Herzog von Newcastle den Wunsch ausgesprochen, dass die Zahlung der Subsidien an Preussen bis zum Juli verschoben werde.

2 Nr. 12138.

3 Das folgende französisch, weil chiffrirt. Vergl. S. 366. Anm. 1.