<457> Schweidnitz gezogen, sogleich nach Breslau an sich zu ziehen, um sich darinnen zu werfen.1

Ich kann in der Ungewissheit wegen Fouqué, wenn sein Unglück wahr sein sollte, seinem bei sich gehabten Chiffre, der mit allen Gouvernements in Schlesien gemein ist, nicht mehr trauen, weil solcher mit ihm verloren gegangen sein würde; daher Ich Euch in diesem Chiffre schreibe, und müsset Ihr nur gleich ja solche Abschriften nehmen lassen und solche sofort, wie es sich mit Sicherheit thun lässet, an die Commandanten zu Schweidnitz, Neisse, Cosel und Brieg und, wo möglich, Glatz, auch endlich Glogau schicken und solche avertiren, weder an Mich, noch an den Prinz Heinrich, noch an Euch in dem bisherigen Chiffre zu schreiben, sondern bloss in gegenwärtigem, den Ich deshalb auch an Meinen Bruder schicke. Ich recommandire Euch alles vorstehende sehr.

Friderich.

Hier ist die Zeitung general, dass die Türken aus Bosnien einen Einfall in Kroatien gethan haben.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Der Zusatz eigenhändig.


12215. AN DEN GENERALMAJOR VON ZASTROW, COMMANDANTEN VON SCHWEIDNITZ.

Radeburg, 25. Juni 1760.

Ich danke Euch zwar vor die unter dem 21. Mir gegebene gute Nachricht von Glatz.2 Die gemeldete Situation des General Fouqué, so er Mir auch unter demselben Dato selbst schreibet3 und die Oesterreicher hier aussprengen,4 embarrassiret Mich nicht wenig, und warte Ich sehnlich auf weitere Nachricht von Euch. Dem Generalmajor Ziethen bleibet nichts übrig, als dass er sich sogleich mit seinem Corps von Schweidnitz nach Breslau zu ziehen suche und mit allem in Breslau werfe. Ich schreibe ihm solches Selbst,5 Ihr müsset ihm aber dasselbe sogleich bekannt machen; thut Euer Devoir indess als ein rechtschaffener Mann.

Friderich.

Nach dem Concept.


12216. AU PRINCE HENRI DE PRUSSE.

Radeburg, 25 juin 1760.

J'ai reçu votre lettre du 21 de ce mois. Dans cette situation très critique de nos affaires où les circonstances surtout se changent du jour



1 An den Generalmajor von Ziethen ergeht an demselben Tage der Befehl: „Nach der dortigen Situation will Ich, dass Ihr Euch nur sogleich mit allem, was Ihr bei Euch habet, zurückziehen und in Breslau werfen sollet.“

2 Vergl. Nr. 12216.

3 Vergl. Nr. 12216.

4 Vergl. Nr. 12214.

5 Vergl. Anm. 1.