<504> sie möchten auch enthalten, was sie wollten; denn die Ohngewissheit in solchen Fällen schlimmer ist, als eine übele Nachricht sein kann; und von dem schläfrigen Benoît1 erfahre Ich auch nichts, der sich mit allen Sachen abgiebet, ausser von denen, worauf er die grösseste Attention haben soll und woran Mir am meisten gelegen, aller Erinnerung ohnerachtet. Wäre es nicht möglich, dass Ihr durch die Juden aus Horodenka2 mit guter Art erfahren könntet, was in der Türkei passiret?

Einliegende Briefe von Mir3 habt Ihr bestens an ihre Direction, unter solchen aber insonderheit den an den Generalmajor Grant, zu besorgen, damit ihm solcher in seine eigene Hände zugestehet werde.

Friderich.

Nach dem Concept.


12265. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ VON HOLSTEIN-GOTTORP.

[Hauptquartier Gruna, Juli 1760.]

Ich habe 4 Bataillons am Wasser placiret, Schiffbrücke schlagen lassen [bei] Naumanns Weinberg, so dass die beide bataillons francs ganz gut souteniren kann. Das übrige habe Kleist4 gesagt, so dass er ihm alles sagen und arrangiren möchte. So viel Ich höre, von Daun nichts weiter detachirt als Ried, und so wie weiter hören werde, andere Mittel nehmen, nachdem die Umstände erlauben würden.

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts des Prinzen, d. d. Im Lager bei Dresden 18. Juli.


12266. AN DEN GENERALMAJOR VON TAUENTZIEN, COMMANDANTEN VON BRESLAU.

Hauptquartier Gruna, 19. Juli 1760.

Ich danke Euch vor die Nachrichten, die Ihr Mir durch Euren Rapport vom 15. dieses bekannt machen wollen, und approbire Ich sehr, dass Ihr die gegen Lissa vorgekommene feindliche Patrouillen mit Nachdruck repoussiren lassen, wie Ihr Euch dann niemalen von dem Feind auf den Fuss treten lassen, sondern demselben in solchen Fällen herzhaft begegnen müsset.

Daun ist die vorige Nacht hier bei Schönfeld5 mit 30000 Mann angekommen. Die Bresche wird schon bei Dresden gegen dem Pirner Thor angefangen. Bald wird man ein mehrs von hier schreiben können.

Nach dem Abdruck bei Preuss, a. a. O. Urk.-Buch, Bd. V, S. 134. Der Zusatz war in der Ausfertigung eigenhändig.



1 Vergl. S. 456.

2 Vergl. S. 492.

3 Vergl. Nr. 12260 und Nr. 12261.

4 Vergl. Nr. 12254.

5 Westsüdwestl. von Dresden.