<508>meile vom feindlichen Lager gestanden haben soll, auf einmal von einem sehr starken Trupp von Huhlanen, Husaren und Dragoner aus dem feindlichen Lager attaquiret und bis an die grosse Wacht wegen der sehr grossen Ueberlegenheit poussiret ward. Bei gedachter grossen Wacht und durch ein paar Escadrons des Piquets aber ward gedachter Trupp vom Feinde gleich wieder mit Verlust zurückgejaget, und da obgedachte Husaren sich gleich wieder setzten, von solchen wieder bis gegen feindliches Lager verfolget. Das beste hierbei ist, dass die Husaren unsererseits bei dieser Sache nicht mehr als ohngefähr 6 Todten und Blessirten zusammen hatten.

Bald nachher schiene es, als ob der Feind eine generale Affaire engagiren wollte; des Königs Majestät setzten dahero Dero Armee en ordre de bataille und erwarteten des Feindes nähere Mouvements. Es verzog sich über alles wieder und gegen 11 Uhr campirete solche wie vorhin.

Man sagt, dass Daun heute über die Elbe diesseits gehe; wenn es an dem, so wäre es eine Marque, dass er morgen auf des Königs Majestät etwas tentiren wolle, welches dann abzuwarten stehet. Einige sonst capable Husarenofficiers, die den Feind recognosciren, wollen versichern, dass Daun wenigstens bis dato noch gar nicht da wäre, sondern noch in Schlesien bei Löwenberg stehe. Ich bin nicht capabel von diesem Paradoxo zu urtheilen.

Ew. Excellenz pardonniren vor dieses Mal meiner Gazette. Die so verschiedene vor mich und meine Jahre vorfallende Unruhe [und] Fatiguen fallen mir nunmehro fast zu schwer und zu accablant, dass ich solche schwerlich mehr souteniren können, sondern ohnerachtet alles meines guten Willens werde succombiren müssen. Dero gracieuses Andenken und Wohlwollen ist noch meine besondere Consolation, zu welchen mich noch weiter respectueusest empfehle.

Eichel

Die gestern gegebene Nachricht von einem Trompeter, so der Generallieutenant von Wedell an den feindlichen Commandanten in Dresden geschicket haben solle, ist prämaturiret gewesen.

Nach der Ausfertigung.


12272. AU MINISTRE D'ÉTAT COMTE DE FINCKENSTEIN A MAGDEBURG.

Gruna, 20 juillet 1760.

Je suis bien aise de vous dire, sur la lettre que vous m'avez écrite du 17 de ce mois, que j'espère que, dans un couple de jours au plus tard, nous aurons Dresde, et que nous saurons apparemment où nous en sommes avec Daun, dont je vous informerai alors.

Quant aux négociations de M. d'Affry, je ne doute pas que vous n'ayez déjà reçu ma lettre du 16 de ce mois,1 par laquelle je vous ai informé de ma façon de penser à ce sujet, de sorte qu'il ne tiendra qu'à vous présentement d'expédier d'amples instructions au sieur de Hellen, telles que vous les trouverez convenables aux circonstances du temps et à la situation de mes affaires.

Federic.

Nach der Ausfertigung.



1 Nr. 12253.