<52> Orten anfahren lassen, welches nicht anders sein kann, da der dortige Posten importanter ist, als die nöthige Fourage betragen kann1 ....

Weilen auch zu Meiner Nachricht Mir ganz ohnumgänglich nöthig ist, exact zu wissen, was annoch vom Feinde an Truppen von allerhand Art sowohl gegen Oberschlesien, als desgleichen auch gegen Landeshut wirklich stehet, so sollet Ihr Mir solches mit nächstem, jedoch sehr accurat und vollenkommen zuverlässig, melden.

Federic.2

Nach der Ausfertigung im Kaiserl. und Königl. Kriegsarchiv zu Wien.


11792. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN BERLTN.

Freiberg, 2. Februar 1760.

... Ich.. melde Ew. Excellenz dannenhero, dass, was zuvorderst die an Ew. Excellenz sonder Resolution zurückgekommene Anfrage wegen derer Herrn Candidaten zu dem Kopenhagenschen Posten anbetrifft, ich nicht sowohl vermuthe, dass des Königs Majestät diesen Articul [übersehen] haben, als dass Dieselbe vielmehr ein Subjectum daraus zu wählen dem Königl. Departement selbst überlassen wollen, welches mir um so wahrscheinlicher vorkommet, da ich zweifele, dass einer von denen drei Candidaten3 Sr. Königl. Majestät persönlich bekannt sei, und Dieselbe Sich also auf Ew. Excellenz Choix darunter verlassen; wie ich denn auch persuadiret bin, dass, wenn solcher von Deroselben getroffen worden und Dieselbe das erforderliche darüber zu Sr. Königl. Majestät Vollenziehung einschicken werden, Dieselbe alles ohne weiteren Anstand unterschreiben dörften. Was Ew. Excellenz wegen des jungen Herrn von Borcke noch mit anzuführen geruhen, solchem muss ich vor meine Wenigkeit vollkommen beipflichten, und habe ich denselben und seine gute Talents vielmehr bedauret, dass solche durch eine so lange Oisiveté zurückgesetzet worden und er solche nicht durch beständige Application auf mehrere und bessere Arbeit cultiviren und selbst seine faible Constitution dadurch fortifiiren können. Es ist zwar bekanntermaassen der Posten zu Kopenhagen nicht der revenanteste, vor ihn aber würde es allezeit ein Glück sein, wann er auswärtig käme und sich vorerst nur mehr evertuiren könnte.4



1 Es folgt eine Weisung über Besetzung der Commandeurstelle beim Grenadierbataillon von Rath.

2 So. — An den Minister Schlabrendorff wird, Freiberg 1. Februar, geschrieben, es scheine, „als ob Ihr auch zu Landeshut ein beträchtliches Magazin zu etabliren incliniret“ ; dies ginge nicht an; „jedennoch Ich Euch freilassen will, dass, wenn Ihr in Landeshut ein kleines Magazin . . . vor jetzt zusammenbringen wollet, Ihr solches thun könnet; das übrige aber muss in Schweidnitz bleiben.“ [Berlin. Generalstabsarchiv.] — Mit einem Cabinetsbefehl, Freiberg 2. Februar, wird Fouqué der Auszug eines Berichts des Residenten Reimer, d. d. Danzig 26. Januar, überschickt, in welchem dieser meldete, es sei ihm die Nachricht zugekommen, dass sich ein russisches Corps in Marsch setzen werde, „und heisset es dabei, dass solches die Absicht haben würde, gegen Frankfurt zu marschiren, um Ew. Königl. Majestät jetzige Positiones dadurch zu ändern“ ; nach Reimers Ermessen sei jedoch „solches Vorhaben der Russen, wenn es ja wirklich von ihnen im Schilde geführet wird, noch nicht so nahe vorstehend“ . [Wien. Kriegsarchiv.]

3 Die Namen waren nicht zu ermitteln, da die Anfrage Finckensteins nicht mehr vorliegt.

4 Am 10. Februar schreibt Eichel dem Minister, es habe ihm „Freude gemachet, dass die Wahl wegen der Mission nach Kopenhagen auf den Herrn Legationsrath von Borcke gefallen und von des Königs Majestät approbiret worden. Ich bin persuadiret, dass derselbe sich ganz wohl von dieser Fonction, wenn er erst etwas en train sein wird, acquittiren und durch Fleiss und Application noch weiter evertuiren werde, da er sich und seinem guten Naturel nunmehro ganz überlassen ist.“