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11835. AN DEN GENERALMAJOR VON CZETTRITZ.1

[Freiberg, Februar 1760.]

Recht sehr gut, wenn wieder was hinkäme;2 aber so wie höre, sollen feindliche Truppen nach Zittau ziehen; da kann nicht sagen, wo eigentlich Intention gehe, also füglich sehr auf ihrer Hut sein! ....

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf dem Rande des Berichts von Czettritz, d. d. Cossdorf 11. Februar3 und auf der Abschrift eines Berichts von Massow, d. d. Berlin 12. Februar.


11836. AU MINISTRE D'ÉTAT COMTE DE FINCKENSTEIN A BERLIN.

Freiberg, 14 février4 1760.

Je viens de recevoir votre lettre du 11 de ce mois. Par tout ce que je vois des avis que M. de Münchhausen vous communique,5 je crois avoir lieu de présumer qu'il n'en reçoit que de quelques correspondants qu'il entretient à Vienne, mais qu'il est peu ou point instruit de ce qui se passe à la cour de Versailles relativement à l'affaire de la paix. Ce qu'il accuse des intentions de la cour de Vienne, est assez juste et exact, et presque la même chose que le sieur de Hellen m'a apprise par le dernier rapport que j'ai reçu hier de lui.6 Mais il s'en



1 Die Berichte von Czettritz sind im Monat Februar datirt vom 3. bis 15. aus Cossdorf (nördl. von Mühlberg), am 20. aus Grossenhain.

2 Czettritz hatte gemeldet, dass das Treskowsche Regiment nach Schweidnitz marschirt sei.

3 Auf einem „Berichte von Czettritz, d. d. Cossdorf 15. Februar, mit Nachrichten über die Stellung der österreichischen Truppen zwischen Grossenhain und Dresden, findet sich die Weisung für die Antwort: „Gut. Bis Ende März werden sich nicht rühren.“

4 Am 13. Februar wird dem Minister ein Bericht des Generalmajors von Krusemarck, d. d. Freiberg 12. Februar, übersandt, aus welchem er ersehen werde, „was Mir derselbe wegen eines gewissen darin benannten Bürgers zu Berlin vorstellig machen müssen. Da Ich nun ausserdem vorhin schon verschiedene Anzeigen von der üblen Intention und Treulosigkeit des quästionirten Bürgers zu Berlin und seinem Verständniss und Correspondance mit denen Russen gehabt habe, so befehle Ich Euch, dass Ihr die Sache mit aller behörigen Präcaution und ohne allen Éclat noch näher examiniren, den Präsident Kircheisen [den Polizeidirector von Berlin] dazuziehen und befundenen Umständen nach solche Verfügung treffen sollet, damit dieser Bürger ganz in der Stille und ohnvermuthet mit allen seinen habenden Papieren aufgehoben und, sonder dass jemand wissen noch präsumiren könne, wo er geblieben, in enge und sichere Verwahrung gebracht und bis nach völlig geendigtem Kriege darin ganz geheim, ohne mit jemanden sprechen, schreiben oder correspondiren zu können, aufbehalten werde.“ Der Name des Verdächtigen war Treubluth.

5 Münchhausen hatte, Hannover 6. Februar, geschrieben, bei der wechselnden Haltung Frankreichs sei es schwer, seine wahren Absichten in Bezug auf den Frieden zu erkennen. „La cour de Vienne ne négligera rien pour profiter de cette indécision pour fomenter la guerre et augmenter par là l'embarras de la France. On m'assure qu'on répondra à la déclaration faite à La Haye que les alliés souhaitaient la paix, mais qu'il était nécessaire de convenir des préliminaires avant d'ouvrir le congrès.“

6 Vergl. Nr. 11834.