11738. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL PRINZ FERDINAND VON BRAUNSCHWEIG.

Pretzschendorf, 3. Januar 1760.

Dem Prinzen wird ein Gesuch der Halberstädtischen Landesdeputation übersandt, in welchem diese wegen Befreiung verschiedener „Bedienter“ aus dem Fürstenthum Halberstadt, der Grafschaft Hohenstein und dem Stift Quedlinburg, „welche im verwichenen Jahre bei einer unvennutheten Invasion, so die sogenannten Reichstruppen in gedachten Provincien unternommen, als Geiseln mit weggeschleppet, nunmehro aber nach Prag gebracht und daselbst bis dato widerrechtlich in enger Gefangenschaft gehalten worden“ , vorstellig wird.

Da Ew. Liebden die Umstände dieser Sache bereits bekannt geworden, so will Ich Dieselbe mit weitläuftiger Anführung von solchen nicht aufhalten; wie es Mir aber zum besondern Vergnügen gereichen würde, wann Ew. Liebden nach dem Vorschlage gedachter Landesdeputation bei Gelegenheit Dero jetzigen dortigen Anwesenheit aus denen Würzburg- und Bambergschen, auch andern dort nahe belegenen Reichslanden wiederum ebenso viel von dortigen Bedienten, allenfalls auch Geistlichen par représaille aufheben und so lange in genaue Verwahrung halten lassen könnten, bis solche gegen obgedachte bisher in Arrest gehaltene unschuldige Leute wiederum ausgewechselt werden müssten, so habe Ew. Liebden solches hierdurch zu eröffnen keinen Anstand nehmen und Deroselben freundschaftlicher Verfügung überlassen wollen, wie weit Dieselbe Dero Convenience und denen Umständen nach dieserwegen das nöthige zu veranlassen belieben werden.

Quant à votre ingénieur8-1, mon cher, je m'en charge volontiers. Vous n'avez qu'à mander, comme vous voulez, la patente, et vous<9> pouvez vous en servir, tant que la guerre durera. Je suis ici encore bien affairé, occupé à employer les dernières ruses, pour voir s'il n'y aura pas moyen de réussir.

Federic.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Der Zusatz eigenbändig.



8-1 Ein hessischer Ingenieurhanptmann Bauer, der in preussische Dienste treten wollte. — Auf dem Bericht von Rochow, d. d. Berlin 6. Januar, dass ein gefangener österreichischer Officier, von Zedtwitz, bei der preussischen Armee einzutreten wünsche, finden sich die eigenhändigen Weisungen zur Antwort: „Der Zedtwitz, wenn er hier dienen will, muss erst seinen Abschied erhalten und dann sich wie Volontaire hier zeigen.“