11994. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON TRESKOW, COMMANDANTEN VON NEISSE.

Freiberg, 10. April 1760.

Ich habe Euer zweites Schreiben vom 6. dieses erhalten256-1 und aus solchem ganz gerne ersehen, dass Ihr nichts verabsäumet, um dorten alles zu einer vigoureusen und dauerhaften Defension der Festung zu veranstalten. Mit der Garnison und dem, so Euch der General von Fouqué dazugegeben hat, könnet Ihr völlig zufrieden sein, und muss es auch schon bei der Disposition des General von Fouqué bleiben,256-2 da Ich alles andere bereits disponiret habe und darunter nichts ändern kann. An dem Generalmajor Grant habt Ihr einen recht guten Mann, der Euch rechtschaffen assistiren wird, desgleichen auch an dem Ingenieurmajor Lefèbvre, der nächstens bei Euch sein wird.

Ihr sollet nur sonsten, wie Ich das gnädigste Vertrauen zu Euch habe, es an andern guten Präcautionen nicht fehlen lassen. Drei Monat müsset Ihr Euch auf den Fall einer Belagerung nothwendig halten; in dem letzteren Monate von solchen verspreche Ich Euch ohnfehlbar und gewissen Succurs, ehe aber und vorher kann es nicht sein.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.



256-1 In einem vorhergehenden Schreiben vom 10. April antwortet der König auf den ersten Bericht Treskows vom 6., er habe daraus „recht gerne ersehen, dass Ihr mit der Arbeit, welche Ich dorten vorhin zu machen befohlen habe, ganz fertig seid und die dabei noch menagirte Gelder zu anderm nützlichen Behuf bei dortiger Festung verwenden lassen werdet“ . „Ich habe Euch sonsten bereits den Ingenieurmajor Lefèbvre hin nach Neisse geschicket, welcher sehr im Stande ist, Euch dorten zu assistiren und bei einer rechtschaffenen Defension der Festung Mir gute Dienste zu thun.“ [Berlin. Generalstabsarchiv.] Vergl. S. 255.

256-2 Vergl. Nr. 11993 mit Anm. 1.