12332. AN DEN GENERALLIEUTENANT FREIHERRN VON DER GOLTZ.560-4

[Hauptquartier Hermannsdorf, August 1760.]

Ich zweifele, dass die Russen jetzt was rechts entrepreniren werden; er kann glauben, dass, wenn Meine Macht zusammenzöge, nicht,560-5 um nichts zu thun, sondern Oesterreicher bei Schweidnitz zu Halse gehen. Woferne die Sache gut gehe, glaubte nicht, dass Russen was auf Glogau weiter tentiren würden; wollten sie auch was tentiren, und Ich bin mit die Oesterreicher fertig, so kann da bald Secours hinschicken. Indess ist freilich das vornehmste Augenmerk, dass, wofern dass Russen nichts tentiren, er zu Hülsen stosse, der ihn nöthig habe; wofern aber Russen was gegen Glogau, er das zuerst abwarten müsse.

Hülsen stünde bei Torgau, muss er wissen. Also sollte er, währender Zeit ihm nicht schreiben kann, pressante Nachrichten hören, so ist bei diesen Umständen nichts anders zu thun, als dahin zu laufen, wo die grösste Gefahr, um zu retten, sei; aber Ich will hoffen, in vier, fünf Tage unsere Sache müsste schon decidiret sein.

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Goltz, d. d. Im Lager bei Winzig 25. August.

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560-4 Die noch vorliegenden Berichte des Generallieutenants von Goltz aus dem August, vom 25. und 26., sind datirt: „im Lager bei Winzig“ .

560-5 D. h. dies nicht geschieht.