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1260. AN DAS DEPARTEMENT DER AUSWÄRTIGEN AFFAIRFN.

Von dem Cabinetssecretär.

Potsdam, 17. November 1743.

Der König hat befohlen, Chambrier in Paris zu instruiren, „auf des toskanischen Gesandten zu Paris, Graf Stainville's, Négociations und Menées fleissig Acht zu haben, weil Se. Königl. Majestät wüssten, wie gross sein Anhang und seine Liaisons daselbst, und besorgeten, dass der wienerische Hof durch ihn einen heimlichen Frieden chipotiren möchte, als welche Beisorge selbst der kaiserliche Hof laut eines vom Herm Geheimen Rath von Klinggräffen letzt eingekommenen Berichts hätte, daher er, der Chambrier, diesen Stainville fleissig observiren und von Zeit zu Zeit davon berichten sollte“ ....

An Graf Podewils im Haag soll geschrieben werden, „dass er auf alles, was der Lord Carteret in Holland thun und den Staaten insinuiren würde, sehr genaue Attention haben und alles employiren sollte, um davon genaue Kenntniss zu bekommen. Des Königs Majestät besorgeten sonsten sehr, dass gedachter Carteret die Staaten zu allem persuadiren würde, was er nur wollte. Weil Se. Königl. Majestät auch vernommen hätten, dass der Autor des sogenannten Magazins allerhand impertinente Sachen, so Se. Königl. Majestät angingen, geschrieben hätte, so sollte der Herr Graf von Podewils denselben zu avertiren suchen, sich hinfüro mehr zu menagiren und über Sr. Königl. Majestät Affaires sich nicht zu emancipiren; widrigenfalls ermeldeter Graf von Podewils auf Mittel denken sollte, denselben, wo nicht auf andere Weise, durch eine tüchtige Züchtigung, wozu Se. Königl. Majestät die Kosten geben wollten, zur Raison zu bringen. Wie dann überhaupt der Herr Graf von Podewils auf alles, was dorten in öffentlichen Papieren gegen des Königs Majestät gedruckt wird, mehr Attention nehmen sollte.“

Eichel.

Auszug aus der Ausfertigung.


1261. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Von dem Cabinetssecretär.

Potsdam, 18. November 1743.

.... „Wegen der hierbei zurückkommenden Keyserlingk'schen Relation1 haben des Königs Majestät befohlen, dass der Einhalt davon fordersamst an den Herm von Klinggräffen nach Frankfurt . . . comrnuniciret und ihm aufgegeben werden soll, den Feldmarschall Graf Seckendorff von der Duplicité des sächsischen Hofes en confidence zu “



1 Bericht des russischen Gesandten zn Dresden von Keyserlingk an die Kaiserin Elisabeth, d. d. Leipzig 13. November, über den Fortgang der Allianzverhandlungen zwischen den Hofen von Dresden und Wien.