789. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS.

Leutomischl, 15. April 1742.

Mein lieber Geheimer Etatsminister Graf von Podewils. Aus denen berliner gewöhnlichen Rapportzetteln habe Ich ersehen, dass Mylord Hyndford den 6. d. M. von Berlin auf Frankfurt abgereiset ist, und werdet Ihr solchen folglich bei Eurer Ankunft in Breslau daselbst vermuthlich schon finden. Ich erwarte mit vielem Verlangen Eure Nachricht, in was vor Disposition Ihr solchen gefunden, aus was voreinem Ton er spricht, und was Ich Mir ohngefàhr von seiner Négociation versprechen kann. Von der Defensivallianz, welche Ich mit denen Seepuissancen zu machen erbötig bin, sollet Ihr gegen ihn einen guten Gebrauch und solche bestens geltend machen; dabei Ihr leicht merken werdet, ob ihm daran gelegen zu sein scheine. Ihr könnet ihm auch auf eine convenable Art insinuiren, dass an der in vorigem Jahre geschehenen und ihm bewussten Sache nichts verloren wäre, dieses sei die Continuation derselben; wenn Ich aber völligen Frieden machen sollte, müsste man Meine Conditiones machen. Darunter sei die Zeit vor Eröffnung der Campagne nicht zu versäumen, es müsse jetzt oder niemals geschehen. Ich zöge deshalb unter dem Fürsten mehrere Truppen an Mich, um, wenn kein Frieden zu hoffen, mit aller Vigueur zu agiren, und also müsste Ich bald wissen, woran Ich wäre. Von allem nun erwarte Euren Bericht und bin etc.

Friderich.

Comme je suis extrêmement intrigué de voir clair dans les circonstances présentes, pour régler mes mesures là-dessus, je vous prie de retourner Hyndford de tous les côtés, pour voir ce que l'on peut se promettre de lui, et jusqu'où je pourrai pousser ma bisque; n'épargnez rien en courriers pour m'en informer, et faites usage de toute votre éloquence pour le persuader à nous faire avoir notre morceau, et cela au plus vite, car quinze jours plus tôt ou plus tard font beaucoup dans la situation où je suis, et il faut que je sache à quoi m'en tenir, avant que Belle-Isle arrive.

Federic.

Nach der Ausfertigung. Der Zusatz eigenhändig.