919. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BRESLAU.

Von dem Cabinetssecretär.

Glogau, 10. Juli 1742.

„Des Königs Majestät haben bei einliegender Relation vom 3. d. des Herrn Grafen von Podewils im Haag zu melden befohlen, dass derselbe fordersamst dahin instruiret werden sollte, dem Grafen Stair225-1 niemalen eine Hoffnung zu machen, dass Se. Königl. Majestät Sich jetzo zu einem offensiven Krieg gegen Frankreich einlassen, noch Sich zu dergleichen Engagements verstehen würden, vielmehr sollte gedachter Herr Graf dem Mylord Stair zwar mit aller Politesse und Douceur, jedoch zugleich rondement declariren, dass man auf dergleichen offensive Alliance nicht gedenken, noch Demselben einigen Antrag davon thun möchte; dass Se. Königl. Majestät Dero Frieden deshalb gemachet, um neutral zu bleiben und keinen Krieg weiter zu haben; wohl aber wollten Se. Königl. Majestät mit denen Seepuissancen defensive Alliances machen, worinnen man sich einer dem andern seine Lande und Provincien garantiren müsste, unter welchen Umständen Sie dann auch die hannöverischen Lande mitnehmen wollten. .... Es wäre höchst zu wünschen, dass der wienersche Hof in seinem Ansinnen wegen Jägerndorf nachgeben möchte, alsdann das übrige alles sich leichter geben, auch alle Rancune gegen gedachten Hof völlig wegfallen würde.“ . . .

Eichel.

Auszug aus der Ausfertigung.



225-1 Über die Verhandlungen des Lord Stair im Haag vergl. Droysen V, 2, 17 und Heigel, Die Correspondenz Karl's VII. mit Seinsheim, S. 38 ff.