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12413. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.

Dittmannsdorf, 6. October 1760.

Ihr sollet sogleich an den englischen Gesandten auf guter Art insinuiren, dass er auf1 denen Partien, so er nach Meinem gestrigen Schreiben2 zu nehmen hätte, die angenehmste sein würde, wenn er zu Mir gleich kommen und Meine Märsche mit Mir thun wollte, weil Ich von höchst importanten Sachen zu sprechen hätte.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Besitz des Landraths von Runkel in Neuwied.


12414. AN DEN GENERALLLEUTENANT FREIHERRN VON DER GOLTZ.

Dittmannsdorf, 6. October 1760.

. . . Ihr müsset aus Meiner gestrigen Antwort schon ersehen haben, dass Euer Projet, nach Polen zu marschiren, in jetzigen Umständen impracticabel und von grossen Inconvenientien sei, da es Mir die Polen noch dazu auf den Hals ziehen könnte, auf die Russen aber keinen Effect haben, noch sie von ihren vor[ge]gebenen Entreprisen zurückziehen würde. Vielmehr ist es nothwendig, dass Ich en force zusammen sei, um was decisives ausrichten zu können. Daher Ich Euch hiermit nochmal wiederholentlich anbefehle, dass Ihr in Conformité Meiner Ordres vom 4. und vom 5. dieses3 Euch mit allem befohlenen citissime arrangiren und dann ohne allen Verzug mit allem nach der Gegend von Liegnitz marschiren, Mir auch inzwischen fleissig von Euch Nachrichten geben sollet.

Sollten Meine hiesige Umstände noch nicht zulassen wollen, wie Ich Euch gestern geschrieben, den 8. dieses bei Jauer zu sein, so hoffe doch gewiss, dass es den 9. sein werde.

Friderich.4

Nach dem Concept.


12415. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON TAUENTZIEN, COMMANDANTEN VON BRESLAU.

Dittmannsdorf, 6. October 1760.

Wenn Ihr Mein voriges Schreiben an Euch5 recht eingesehen und die von Mir darin angeführte Umstände erwogen hättet, so würdet Ihr daraus selbst ermessen haben, dass, wenn Ich Meinen alten Provinzen



1 So.

2 Nr. 12412.

3 Nr. 12408 und Nr. 12411.

4 Das obige Schreiben wird am 6. October an Lichnowsky gesandt, um es „citissime“ an Goltz zu befördern. Zugleich wird ihm der Befehl ertheilt, „zu Glogau so viel Schiffe, als nur möglich, zusammen und parat zu halten, auf dass, wenn Ich Mich mit der Armee dort nähere und nöthig finde über die Oder zu gehen, Ich gleich solche zur Brücke haben oder aber auch Mich derer Schiffe zum Transport von Vivres gebrauchen kann“ .

5 Nr. 12409.