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12622. AN DEN GENERALLIEUTENANT FREIHERRN VON DER GOLTZ.1

Leipzig, 6. Januar 1761.

Ich habe Euren Rapport vom 3. dieses erhalten, und dienet Euch darauf zur Antwort, dass, was zuvorderst Eure Manœuvres dorten anbetrifft, Ich dagegen nicht das geringste zu sagen habe, sondern alles so gut ist, wie Ich es nur verlange. Ich gestehe Selber, dass Ich nicht vor rath finde, das Corps von dem Obersten von Thadden in Oberschlesien2 so gar weit zu extendiren, sonsten der Feind leicht in unsere dortige Quartiere fallen und es für uns daselbst am Ende übel ausschlagen könnte.

Der König spricht seine Zufriedenheit mit der Sendung von 410 Gebirgsrekruten nach Sachsen aus.

Der König schreibt dem General, „jedoch vorerst nur zu Eurer alleinigen Direction . . ., wie jetzo alle Apparence ist und wir in procinctu stehen, eine reciproque generale Auswechselung derer Kriegesgefangenen mit dem Feinde zu haben, mithin wir einen guten Theil von denen in der Kriegesgefangenschaft jetzo befindlichen Regimentern wiederum ausgewechselt bekommen, imgleichen auch die jetzt noch in der Kriegesgefangenschaft stehende Officiers zurückerhalten werden. Ich suche dannenhero jetzo diese Regimenter und Bataillons wieder auf den Fuss zu bringen und, so viel nur immer möglich ist, so stark zu machen, auf dass, wenn ihre alte Mannschaft, so jetzo noch gefangen, dazustossen wird, gedachte Regimenter und Bataillons alsdann sogleich wiederum völlig complet und übercomplet sein. . . .“ 3

Friderich.

Nach der Ausfertigung.


12623. AU CONSEILLER PRIVÉ DE BORCKE A COPENHAGUE.

Leipzig, 7 janvier 1761.

J'ai reçu les rapports que vous m'avez faits du 27 et du 29 décembre. Par lesquels j'ai été bien aise d'apprendre que les affaires de la Diète à Stockholm continuent de prendre un si bon train qu'on a tout lieu d'en bien espérer, en sorte que le charme dont la nation suédoise a été éblouie auparavant par le parti français du Sénat, pour me faire tout-à-fait frivolement la guerre, saurait bientôt tomber, et que je pourrais parvenir par là à une paix honorable avec la Suède.4



1 Der General Goltz befand sich nach seinen Berichten im Januar in Schweidnitz.

2 Dem General Lattorff war am 23. Januar geschrieben worden: „Da der Obrister von Thadden jetzo von dem Generallieutenant von Goltz nach Oberschlesien detachiret ist, so hoffe Ich, dass derselbe auch was gutes ausrichten und . . . wenigstens daraus wegjagen werde.“ [Berlin. Generalstabsarchiv.] Vergl. S. 139.

3 Es folgen Anweisungen über die Verstärkung schlesischer Regimenter.

4 Dem Prinzen Friedrich Eugen von Württemberg befiehlt der König, Leipzig 8. Januar, einen Theil der im Mecklenburgischen ausgeschriebenen Mehlvorräthe, „auf den Fall, dass der Krieg mit denen Schweden fernerhin continuirete, zum Behuf des Feldmagazins vor das pommersche Corps d'armée“ zu behalten; „sollte es aber geschehen, dass es zwischen Mir und der Krone Schweden zu einem Frieden käme, so müssen alsdann solche Vorräthe nach Stettin transportiret werden.“ [Stuttgart. Haus- und Staatsarchiv, ]