<209> ausgestreuet worden,1 lauter solche Fanfaronnaden seind, welche denen Sachsen gewöhnlich, und welche sie dorten ausgestreuet haben.2 So viel weiss Ich gewiss und habe Ich gestern die Nachricht bekommen, dass der Prinz Xavier sich wiederum zurückzuziehen anfänget.

Betreffend die 12000 Rthlr. vor Rekruten und Knechte, so die Grafen Reuss zu Greiz und Schleiz vor Rekruten und Knechten bezahlen wollen, da müsset Ihr nur, wenn es nicht anders sein kann, nehmen, was Ihr bekommen könnet.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.


12657. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN, GOUVERNEUR VON STETTIN.

[Leipzig, Februar 1761.]

Wann Werner wieder vorrückt und was weiter hinkäme, so hoffte doch, dass solches den Feind einigermaassen in Respect halten würde, und bin Ich fast versichert, dass diese Expedition von Russen3 mehr in But hat, uns zu allarmiren4 und Rekrutirung zu hindern . . .

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; am Rande des Berichts von Bevern, d. d. Stettin 30. Januar.


12658. AN DEN CAPITÄN VON ANHALT.5

Leipzig, 2. Februar 1761.

Was Ich Euch nachstehend im höchsten Vertrauen gegen Euch schreibe, davon verbiete Ich Euch bei Ehre und Reputation, zuvorderst keinem Menschen auf der Welt, es sei auch wer es wolle, kein Wort davon zu sagen.



1 Schenckendorff hatte gemeldet, dass „in Zimmern und Hoppegarten für 4000 Mann Quartier gemacht worden“ . (Nieder-Zimmern ostnordöstl., Hopfgarten östl. von Erfurt.)

2 Auf dem Bericht des Generalmajors von Linden, d. d. Chemnitz 30. Januar, finden sich die Weisungen für die Antwort: „Danke Nachricht. Dass alles das Lärmen, so die Oesterreicher dort machen, wegen der Franzosen herkommt, die immer besorgt sind, dass Prinz Ferdinand ihnen auf den Hals kommen möchte, wie es doch zuletzt wird geschehen müssen.“ Ebenso auf dem Bericht des Generals, d. d. Chemnitz 31. Januar, in dem er gemeldet hatte, die Oesterreicher wollten Ende Februar in Sachsen einbrechen: „Möchte die Zeitung nicht glauben; falscher Bruit, so die sächsischen Officiere, so da commandirten, mit Willen ausgesprengt hätten, um Mich zu zwingen, Corps, so wegen Prinz Ferdinand stehet, zurückzuziehen. Nur Geduld! Prinz Ferdinand bald agiren, dann das alles [sich] geben.“

3 Vergl. S. 208.

4 Aehnlich lauten die Weisungen auf der Rückseite der Berichte des General Werner, d. d. Stettin 28. Januar und d. d. Stargard 1. Februar.

5 Die Berichte des Hauptmanns von Anhalt sind im Februar datirt am 3. aus Bibra, am 7. aus Wiehe, am 10. aus Cölleda, am 12. und 13. aus Gross-Sömmern (nordöstl. von Langensalza), am 14. aus Sundhausen, vom 16. bis 19. aus Langensalza, am 21. und 22. aus Gotha, am 24. und 26. aus Erfurt.