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12681. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN, GOUVERNEUR VON STETTIN.

[Leipzig, Februar 1761.]

Mit Tottleben wegen Geld und Juden1 approbire sehr; aber er muss vorsichtig sein, dass man sieht, dass der Kerl nicht betrügt. Wenn auf Geld ankommt, gut; Mir sagen, wie viel will.

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts des Herzogs, d. d. Stettin 12. Februar.2


12682. AN DEN CAPITÄN VON ANHALT.

Leipzig, 16. Februar 1761.

Es ist Mir besonders lieb gewesen, aus Euerem Rapport vom 14. dieses zu ersehen, dass Ihr nunmehr zusammengestossen,3 und wird, wann Ihr auf Langensalze marschiret, solches ein Mittel sein, um etwas auszurichten; nur will Ich hoffen, dass, wenn Ihr weiter vorrücket, Ihr bei Mühlhausen Euch den Feind nicht im Rücken, wofür Ihr Euch sehr in Acht zu nehmen habet, lassen werdet. Uebrigens so müsset Ihr Mir alle Nachrichten, so Euch vom Prinz Ferdinand von Braunschweig zukommen werden, ungesäumt einberichten.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.


12683. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FRIEDRICH EUGEN VON WÜRTTEMBERG.4

Leipzig, 16. Februar 1761.

Der Prinz soll ausser den 400 nach Berlin escortirten Rekruten noch 1300 Rekruten oder entsprechende Werbegelder aus Mecklenburg eintreiben.

Uebrigens so kann Ich Ew. Liebden die gute Nachricht mittheilen, dass der Generalmajor von Syburg den 15. dieses mit seiner, unter Commando des Obristen von Lölhöffel bei sich habenden Kavallerie die Unstrut bei Langensalze forciret und das sächsische Corps durch



1 Der Herzog hatte gemeldet, er werde sich des von ihm schon mit Geld versehenen Juden Sabatky (vergl. Bd. XIX, 476) bedienen, um mit Tottleben auf dessen Wunsch zu unterhandeln.

2 Auf dem Berichte des Herzogs von Bevern, d. d. Stettin 20. Februar, finden sich die Weisungen für die Antwort: „Die übrige Negociation mit Tottleben recht gut; wäre der Mühe werth, ihm was zu geben, wenn er damit zurechtkäme.“ — Auf dem Bericht des Generals Werner, d. d. Cöslin 21. Februar, die ähnliche Weisung: „Seine Condition so gut machen, mit dem Tottleben ein paar Monate Ruhe zu haben.“ (Vergl. Bd. XIX, 640.) In einem Schreiben an ebendenselben vom 20. Februar lobt der König die „gute Dispositions“ , die Werner gemacht hat, „um den Feind dorten völlig aus Cöslin zu delogiren“ , und ernennt ihn „wegen der sehr guten, getreuen und nützlichen Dienste, die Ihr Mir zeithero in vielen Gelegenheiten erwiesen habet“ , zum Generallieutenant.

3 Mit dem General von Spörcken.

4 Prinz Friedrich Eugen befand sich nach seinen Berichten im Februar in Rostock.