<228> und 2 Escadrons von Seydlitz geschehen. Ich hoffe übrigens nächster Tagen Euch noch mehr dergleichen gute Nachrichten schreiben zu können.1

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.


12685. AN DEN GENERALMAJOR VON SCHENCKENDORFF.

Leipzig, 17. Februar 1761.

Ich habe Euer Schreiben vom 17. dieses so eben erhalten, und glaube Ich, dass die Manœuvres des Feindes, deren Ihr Erwähnung thut,2 dahin abzielen, um Mich zu obligiren, Truppen nach Euerer Gegend zu schicken. Ich überlasse Euch Euerer eigenen Conduite, und auf den Fall Ihr vermeinet, Euch der Orten nicht halten zu können, müsset Ihr Euch lieber in Zeiten zurückziehen; solltet Ihr aber Euere gegenwärtige Position zu souteniren vermeinen, so könnet Ihr ja Kavallerie zusammenziehen, auch Suceurs aus Altenburg und Naumburg erhalten. Ich kann Euch nicht genüge recommandiren, äusserst auf Euerer Hut zu sein, maassen, wenn Ihr Euch nicht halten könntet, wir den Ort, wenn die Sachen mit dem Feinde hier vorbei sein werden, immer wieder bekommen können.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.


12686. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN LEIPZIG.

Leipzig, 18. Februar 1761.

Ich habe die Ehre, Ew. Excellenz hierbei mit ohnendlichem Dank diejenigen Pièces von dem Herrn Baron von Knyphausen3 zu remittiren, die mir sehr interessant geschienen und von deren Existenz ich nie etwas gewusst habe, von welchen ich aber glaube, dass nach Zeit und Gelegenheit noch einmal ein sehr guter Gebrauch davon gemachet werden könnte. Meine Curiosité ist dadurch nicht wenig vermehret worden, auch die dritte noch dazu gehörige Pièce zu sehen, deshalb aber Ew. Excellenz nicht weiter bemühen will. Der Verfasser des Projet wegen Neuchâtel4 hat sich sonsten in dem Artikel wegen der jährlichen Revenus dieses Landes in calculo ziemlich geirret, wenn er solche auf ohngefähr 100000 Thaler gerechnet: so viel ich mich davon äusserlich jetzo erinnern kann, so werden sich solche nur in allem auf 30 oder etliche wenige 30000 Écus de France deductis deducendis belaufen und also der Dauphin nicht so gar unrecht haben, wenn er solche Acquisition als eine Guenille ansiehet. Bei dieser Gelegenheit fället mir noch ein, dass ich nicht weiss, ob ich



1 In ähnlicher Weise schreibt der König an den Generalmajor von Grant (Weisungen auf der Rückseite des Berichts des Generals, d. d. Neisse 10. Februar).

2 Schenckendorff hatte gemeldet, der Feind lasse durch Hunderte von Bauern „den Schnee aus die hohlen Wege räumen“ , habe die Vorposten verdoppelt und Weida nebst den Dörfern um Berga stark besetzt.

3 Liegen nicht bei.

4 Weder das „Projet“ noch der Verfasser desselben waren zu ermitteln.