<276>dessen obige Rekruten schlechterdings nicht zu erhalten sein, auf den Fall müsset Ihr Euch solche mit Gelde gutthun lassen. Uebrigens ist es gut, dass Ihr Euch, da es denen Truppen an der nöthigen Subsistance gefehlet, zurückgezogen habet; nur kann Ich Euch die beiden Punkte der Contributions und Rekrutengestellung nicht genug anbefehlen und recommandiren.

Ihr habet hiernächst zu observiren, die Zeitung, als wolltet Ihr weiter ins Reich marschiren, ausbringen zu lassen, damit Ihr den Feind dadurch in Attention auf Euch, um solchen zu verhindern, dass er denen Franzosen keinen Succurs gegen des Prinz Ferdinand von Braunschweig Liebden gebe, erhalten möget.

Rekruten thun uns noch sehr nöthig; ist keine Möglichkeit, welche zu kriegen, so muss man Geld nehmen. Im übrigen so erwarte Seinen weitern Bericht.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Der Zusatz eigenhändig.


12752. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN, GOUVERNEUR VON STETTIN,

[Meissen, März 1761.]

Propositionen sein alle gut,1 aber es fehlen 15000 Mann dazu.

2) Nach aller Apparence würde dies Jahr von den Schweden nicht viel zu besorgen sein.

3) Bin sehr versichert, dass, wofern die Russen agirten, nicht gegen Pommern, Neumark, sondern gegen Schlesien sein [würde].

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; am Rande des Berichts von Bevern, d. d. Stettin 18. März.


12753. AN DEN OBERSTEN VON DER HEYDE IN COLBERG.

Meissen, 22. März 1761.

Die ruhmwürdige Defension, so Ihr zu wiederholeten Malen von der Euch anvertraueten Festung Colberg gethan habet, und welche Euch sowohl bei der jetzigen Welt eine wohl meritirte Reputation zuwege gebracht, als auch alle Meine gnädige Erkenntlichkeit verdienet, hat Mich bewogen, das Andenken davon durch gegenwärtige Medaille auch auf die späte Nachwelt bringen zu lassen, welche Ihr von Mir hierbei zu empfangen habet. Ihr könnet dabei versichert sein, dass bei dem ferneren



1 Der Herzog hatte, Stettin 18. März, ein „Promemoria“ Werners, d. d. Cöslin 16. März, übersandt, wonach durch ein bei Stargard aufzustellendes Corps zunächst die Schweden von Stralsund abgeschnitten und dann die Russen am Vordringen gegen Pommern gehindert werden sollten.