<384> geringsten Verzug dahin, wo er es verlangen wird, von Glogau schicken sollet. Wozu Ihr Euch dann parat halten und alles zum Voraus dazu arrangiren müsset.

Friderich.

Nach dem Concept.


12878. AN DEN GENERALLIEUTENANT FREIHERRN VON DER GOLTZ.

Poischwitz, 12. Mai 1761.

Ich ersehe aus Eurem Bericht vom 11. dieses, dass es mit den Mouvements des Laudon so gegangen ist, wie Ich vorausgesaget habe.1 Es wird Mir so lieb als nöthig zu wissen seind, ob der Feind auch Landeshut verlassen hat; welches Ihr Mir noch melden müsset, damit Ich Mich ohngefähr darnach richten und Meine Mesures nehmen kann.

Der König giebt dem General seine Quartiere an; die Kürassiere werde er nach Zirlau bei Freiburg schicken. Goltz solle „morgen gegen 9 oder 10 Uhr Vormittages in Hausdorf sein.., wo Ich um die Zeit eintreffen werde“ .2

Um 9 Uhr bin ich mit der Tête angekommen, der Schwanz wird aber wegen derer schweren Kanonen nicht vor 1 Uhr hier seind. Schwerin3 wird ihm von meiner morgenden Disposition informiren. Den 14. müssen meine Leute Ruhe haben, und ist es dennoch nöthig, vorzurücken, so ist alles parat dazu.

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Der Zusatz eigenhändig.


12879. AU PRINCE HENRI DE PRUSSE.

Poischwitz, 12 mai 1761.

Der König dankt dem Prinzen für seine Nachrichten vom 8. Mai.

Un déserteur du corps de Lacy qui m'est arrivé en chemin le 9 à Gœrlitz, qui est natif de mon pays et qui a été hussard de Kleist, m'a fort assuré que le général Lacy était marché. L'on a pris, d'ailleurs, un capitaine avec 50 hussards autrichiens pendant ma marche à Gœrlitz. Le capitaine dit la même chose, il y ajoute même que Lacy a pris le chemin de Zittau. Tout ce que j'ai pu me procurer de nou-



1 Goltz hatte, Kammerau 11. Mai, gemeldet, „dass der Feind heute um 10 Uhr Vormittags aus seinem gestern genommenen Lager bei Gottesberg wieder aufgebrochen ist und seinen Marsch gegen Friedland genommen hat. Nach Aussage derer Kundschafter, auch Deserteurs, würde derselbe bis Braunau gehen und sich dorten setzen.“

2 Auf dem eben erwähnten Berichte von Goltz, d. d. Kammerau 11. Mai, finden sich die Weisungen für eine Ordre an Tauentzien: „Tauentzien! Ich werde morgen [in] Hausdorf sein. Wenn er dort Reconvalescenten, und was hat, alles hieher schicken; wenn er da sicher wäre, hinkommen und Schi[abrendorff] mitbringen; einen Tag, andern zurück.“ (Hausdorf westl. von Striegau.)

3 In einem zweiten Schreiben an Goltz vom 12. Mai beruft sich der König auf das, was ihm der Flügeladjutant Graf Schwerin sagen werde, und macht ihm abermals die Lage seiner Quartiere bekannt.