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12463. AN DEN GENERALLDZUTENANT VON TRESKOW, COMMANDANTEN VON NEISSE.

Torgau, 5. November 1760.

Ich bin Euch besonders obligiret vor die gute Nachrichten, so Ihr Mir in Eurem Schreiben vom 30. vorigen Monates zu geben die Attention gehabt,1 und da der Generallieutenant von Goltz mit seinem Corps nunmehro nach Oberschlesien herangerücket sein muss, so zweifele Ich nicht, dass derselbe nunmehro auch alle dortige Gegenden und bis gegen Cosel hin alles vom Feinde reingemachet haben wird, zumalen da gottlob Ich ehegestern hier bei Torgau die grosse österreichsche Armee unter dem Daun und Lacy geschlagen und mit ihrem grossen Verlust aus den von ihnen allezeit vor inattaquabel gehaltenen Posten gejaget habe, dergestalt dass ein Theil derselben sich jenseits, der andere diesseits der Elbe gegen Dresden retiriret hat. Ein näheres Détail davon kann Ich Euch noch nicht schicken, da Ich selbst alle Nachrichten davon nicht habe, so Ihr aber hiernächst noch bekommen werdet. Indess Ihr wegen dieses importanten Sieges sowohl zu Neisse ein solennes Te Deum mit Lösung der Canons von der Festung als auch des kleinen Gewehres von der Garnison celebriren lassen, als auch an den Generallieutenant von Goltze und, wo möglich, an den Generallieutenant von Lattorff schreiben sollet, damit ersterer bei seinem Corps, letzterer aber zu Cosel ein gleiches thun müssen.

Friderich.2

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.


12464. AU FELD-MARÉCHAL PRINCE FERDINAND DE BRUNSWICK.

Torgau, 5 novembre 1760.

Pour répondre à la lettre que Votre Altesse m'a faite du 31 d'octobre, il m'est impossible de juger autrement de votre entreprise sur Wesel que je l'ai fait par mes lettres précédentes.3 Votre projet sur



1 Treskow hatte gemeldet, der Feind habe „die schwere Artillerie, welche er bei Cosel gebrauchen wollen, . . . nach Jägerndorf geschickt“ ; Cosel solle nur „noch mit einigen Truppen bloquirt sein“ .

2 Dem Generallieutenant von Tauentzien theilt der König am 5. November, ähnlich wie in obigem Schreiben, seinen Sieg mit und befiehlt ihm, „dass Ihr . . auch nach Brieg und, wo möglich, nach Schweidnitz die Nachricht davon geben sollet“ . Eigenhändig war hinzugefügt: „Dieses hat der Herr Luque nicht prophezeiet.“ [Preuss, Friedrich d. Grosse, Urk.-Buch, V, S. 135.]

3 Vergl. Nr. 12444.