<556> Generallieutenant von Werner gute Dispositions und zu nehmende Entschlüsse, da Ich vermittelst Meines letzteren Schreibens an Dieselben und an gedachten Generallieutenant von Werner alles in Deroselben Händen gestellet,1 dort zu thun und zu unterlassen, was Sie beide nach Situation derer dortigen Umstände vor gut finden werden und was angehen wird, dass Ich also lediglich erwarten muss, was vor eine Partei Dieselbe ergriffen haben.

Der Prinz wird über die Stellung der feindlichen Armeen und der preussischen Corps in Schlesien unterrichtet.

Ich muss hier nur sehen, auf welcher Seite der Oder der Feind seine Conjunction wird vornehmen wollen, desfalls Ich sehr attent sein muss, um Mich zu opponiren und dem vom Feinde, so der Oder zunächst kommen will, auf den Hals zu gehen; welches sich in den ersteren Tagen vom Monat Augustus alles decidiren muss. Ich hoffe, bald gute Nachrichten von Ew. Liebden zu haben.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Königl. Haus- und Staatsarchiv zu Stuttgart.


13081. AN DEN GENERALMAJOR VON KNOBLOCH.

[Giesmannsdorf, Juli 176l.]2

Ich weiss nicht, wo Lossow; supponire, würde bei ihm sein. Im Fall, muss was, wenn auch nicht alles — weil pur, um Nachricht zu haben — an Lossow sagen: es müsste was jenseits der Oder detachirt werden, um Nachricht vom Feinde einzuziehen: ob Armee bei Namslau, und ob was nach Oberschlesien marschire. Wann das nöthig, mit Infanterie zusammen — mit Canons, 1 Bataillon, zu Repliirung der Husaren — hinüberschicken, damit man immer erführe, wo Feind hinmarschire, und was da wäre; aber indess er mit seinem Corps immer parat sein, zu marschiren. Der Husarenofficier, der über die Oder ginge, der muss vornehmlich dahin instruirt werden, dass er darauf Acht gebe, ob der Marsch vom Feinde nach Ober- oder nach Niederschlesien gehe, und, sobald er dieses positiv erführe, so muss er sich mit den Husaren als Canons, Bataillon gleich nach Brieg ziehen, dazu er das Garnisonbataillon, so in Brieg stehet, gebrauchen kann, so sich gleich wieder hineinwerfen kann. Gehet der Marsch vom Feinde nach Oberschlesien, so darf er es Mir nur schreiben, und muss er sogleich zum General Zieten bei Michelau stossen, und werde Ich Zieten schon weiter beordern, wo er marschiren, und wo wir zusammenstossen werden. Sollte [den] Russen einfallen, bei Ohlau zu Oesterreicher zu stossen, wo Ich noch immer einen Soupçon davon habe, so werde ihn und General



1 Vergl. Nr. 13064.

2 Das auf Grund der obigen Weisungen aufgesetzte Schreiben ist jedenfalls vom 24. oder 25. Juli datirt gewesen. Knobloch antwortet darauf am 25 Juli.