<562> habe darauf auch den Generalmajor Knobloch davon avertiret und ihm befohlen, sogleich von Brieg aufzubrechen und heute noch bis jenseits Ohlau zu marschiren, damit er morgen bei guter Zeit zu Breslau sein und das Lager bei Hundsfeld nehmen könne.1 Ihr habt ihm entgegenzuschreiben, ob Eure Nachrichten wegen Annäherung derer Russen gegen Breslau continuiren. Sollten sich aber selbige ändern und es ein faux bruit gewesen sein, so müsset Ihr es ihm auch gleich entgegenschreiben.

Friderich.

Nach dem Concept.


13090. AN DEN GENERALMAJOR VON KNOBLOCH.

[Giesmannsdorf, Juli 1761.]

Möchte bei Ohlau stehen bleiben, heute machen da Ruhetag; und weil er da von Brieg, Breslau gleiche Nachricht hat, so möchte sogleich gegen der Seite, wo Russen [sich] hinziehen, hinmarschiren: nach Breslau, oder, wenn sich nach Kreuzburg, Namslau: nach Brieg, ohne noch einmal zu schreiben.2

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Knobloch, d. d. Lager bei Brieg 25. Juli.


13091. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN, GOUVERNEUR VON STETTIN.

Giesmannsdorf, 26. Juli 1761.

Ich habe Ew. Liebden Schreiben vom 22. dieses heute früh erhalten. Es thut Mir leid, dass der Contrecoup von denen Schweden3 just zu der Zeit geschehen, da wir die Grenadierbataillons en question in Hinterpommern nöthig gehabt hätten.4 Indess Ich dasjenige, so Ew. Liebden darunter gethan, nicht desapprobiren kann.

Wann des Prinzen Eugen von Württemberg Liebden nebst dem Generallieutenant Werner das Glück haben, mit denen Russen dorten bald fertig zu werden, so wird es alsdenn mit denen Schweden eine geringe Arbeit sein.

Friderich.

Nach dem Concept.



1 Die Weisungen für diesen Befehl an Knobloch finden sich am Rande des Concepts für das Schreiben an Zieten vom 25. Juli (Nr. 13083).

2 Auf einem zweiten Bericht Knoblochs, d. d. Lager bei Brieg 25. Juli, mit der Meldung, die Russen ständen noch bei Wartenberg, Bernstadt und Namslau seien von Kavallerie besetzt, finden sich die Weisungen: „Demohnerachtet über Ohlau! Schriebe Tauentzien dass Zeitung [vergl. S. 561. Anm. 8] falsch, so kann wieder nach Brieg; schriebe er ihm, dass Russen sich Breslau nähern, so möchte marschiren heute und jenseits [sich] setzen.“

3 Der Uebergang der Schweden über die Peene (vergl. S. 560) und ihr Eindringen in Vorpommern.

4 Vergl. S. 545.