<588>

Hier stehet Laudon noch bei Wartha, und treibet sich noch ein Detachement hier rum, so Ich noch immer suche von die Russen abzuhalten, dass nicht dazu stossen könne.

Lichnowsky schreibet Mir eben,1 dass die Russen starke Ausschreiben gegen Posen machen. Das macht Mir glauben, dass sie sich nicht lange dort aufhalten werden. Also, wenn da weggehen, so muss Knobloch so lange in Breslau stehen bleiben,2 bis Ich noch ein Corps zu ihm stossen liesse, so [er] dann zu einer weiteren Expedition gebrauchen kann.3

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Tauentzien, d. d. Breslau 6. August.


13129. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FRIEDRICH EUGEN VON WÜRTTEMBERG.

Hauptquartier zu Strehlen, 7. August 1761.

Secret. Es stehet die russische Armee jetzo zusammen bei Hundsfeld, der Gegend Breslau. Ew. Liebden können gewiss versichert sein, dass solche dorten nichts ausrichten werde. Sobald als Ich merken werde, dass sie sich von da wegziehet, und wie ihr Project alsdann gewiss sein dürfte, nach der Neumark zu gehen, so werde Ich suchen, solches, so viel in Meinen Kräften stehet, zu verhindern, und deshalb ein gutes Detachement von ohngefähr 10 oder 12 Bataillons und 25 Escadrons zuerst auf Posen schicken, welches die russische Magazins allda ruiniren soll, bei welchen sie nur 4 Bataillons Russen zur Bedeckung stehen haben; desgleichen soll erwähntes Detachement sodann alle andern Magazins und Depots, so die Russen längs der Warthe haben können, detruiren. Gedachtes Mein Corps werde Ich von da nach Landsberg schicken. Sollten die Russen gegen Pommern marschiren wollen, so wird Mein Corps gerade nach Colberg gehen, damit dasselbe, und zwar mit Ew. Liebden Corps zugleich, den Rumänzow wegjagen könne, bevor die russische Armee in denen dortigen Gegenden ankommet, und hernach Miene machen, den Rumänzow, so weit es sein kann, gegen Preussen zu poussiren, zum Exempel dadurch, dass es das



1 Vergl. Nr. 13127.

2 Vergl. Nr. 13124.

3 Auf einem Bericht von Tauentzien vom 7. August stehen die Weisungen für die Antwort: „Ich werde detachiren 3 Bataillons, 1 Regiment Dragoner und schwarzen, gelben Husaren [Rüsch und Malachowski], und die gegen Lissa und den Gegenden schicken, um, so viel möglich und von Mir dependiret, den Feind von der Seite abzuhalten. Indess General Knobloch da bleiben, bis Russen sich erst weiter von Breslau entfernen, und thun sie das von der Oderseite, so kann immer von Knobloch diesseits Oder was detachiret werden, um das andere Corps zu verstärken.“ — Auf dem Berichte Knoblochs, d. d. Breslau 8. August, finden sich Weisungen für eine Ordre an Tauentzien: „An Tauentzien! Zieten heute noch ein Dragonerregiment nach Rothsyrben [südl. von Breslau] geschickt. Hätte er Leute, geschwinde noch weiter vorzurücken! Morgen schickte noch 3 Bataillons hin, die nicht eben an der Lohe, sondern noch weiter vorrücken sollten, wo es nöthig, und Pomeiske würde noch immer dazustossen können. Ich erwarte noch einen Transport aus Brieg, alsdenn die Schwarzen und die Gelben auch hinschicken würde.“