12453. AN DEN GENERALLIEUTENANT FREIHERRN VON DER GOLTZ.

Kemberg, 28. October 1760.

Eure Ankunft bei Glogau ist Mir aus Eurem Schreiben vom 25. dieses lieb zu ersehen gewesen. Da Laudon, wie Ihr schreibet, nach Oberschlesien, und gerade gegen Cosel, marschiret ist, so ist jetzo Eure vornehmste Sache, dass Ihr auch ohne Verzug gerade nach Cosel marschiret, und zwar so, dass Ihr Euch in Oberschlesien auf Eurem Marsch etwas gegen Jägerndorf und gegen Troppau ziehet, um Laudon von seiner Communication und Vivres daher abzuschneiden und ihm darauf im Rücken zu kommen, alsdenn er vermuthlich sich bald von Cosel wegziehen wird. Sehet Ihr aber, dass dieses nicht gleich geschiehet, so ist nichts anders drauf, als dass Ihr auf Laudon gerade losgehet, ihn attaquiret und wegjaget. Weil Mir an Cosel gar sehr viel gelegen ist, so müsset Ihr nichts auf der Welt versäumen noch unterlassen, damit Mir diese Festung conserviret bleibe und nicht vom Feinde genommen werde.

Weiter kann Ich Euch nicht instruiren, da Ich hier Selbst sehr occupiret bin; trainiret aber nicht wegen des Entsatzes von Cosel, sondern pressiret alles auf das äusserste.

Friderich.

Nach dem Concept.