12628. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN LEIPZIG.

Leipzig, 9. Januar 1761.

... Ich wünschete wohl sehr, dass die Antwort des Herrn Baron von Knyphausen auf die bekannten höchsteigenhändig aufgesetzeten Instructiones185-4 einlaufen könnte. Da der König den Articul von Schweden darin mit berühret haben, so würde man doch im Stande sein, wenigstens einigermaassen von der Denkensart des englischen Ministerii über die schwedischen Sachen zu urtheilen, zumalen ich nicht zweifele, dass nicht auch der Herr von Knyphausen von der jetzigen grossen Fermentation auf dem schwedischen Reichstage umständlich informiret sein sollte. Ich weiss nicht, wie weit M. Mitchell davon informiret ist, noch autorisiret sei, seinem Ministerio darüber etwas zu insinuiren oder hinzuwerfen, um dessen Sentiment deshalb zu sondiren; allemal aber besorge ich, dass, wenn auch gedachtes Ministère favorable darüber sentiren sollte, dennoch wegen der bekannten Langsamkeit in dortigen Affairen und wegen der weitläufigen Umstände, so nach der dasigen Verfassung dazu erfordert werden, es moutarde après le dîner sein, auch die Protection, so der Herr Goodrick in Engelland haben muss, viele Schwierigkeit darunter im Wege legen dörfte, da sonst derselbe gar nicht zu dergleichen Affaires aufgeleget zu sein scheinet. . .

Eichel.185-5

Auszug aus der Ausfertigung.

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185-4 Vergl. Nr. 12608.

185-5 An demselben Tage übersendet Eichel auf königlichen Befehl dem Minister das Déchiffré der Rexinschen Depesche vom 30. November 1760 (vergl. Nr. 12631) mit dem „Vermelden, wie Ew. Excellenz solche mit aller Attention durchlesen möchten, indem des Königs Majestät mit Ew. Excellenz noch vorher, ehe darauf geantwortet würde, darüber sprechen und Höchstdieselbe alsdenn allererst Dero Resolution darauf nehmen wollten“ .