12635. AN DEN GENERALMAJOR VON SCHENCKENDORFF.

Leipzig, 14. Januar 1761.

. . . Was . . die Umstände wegen des Feindes anlanget, da scheinet es, so viel Ich aus differenten Nachrichten und Briefen ersehen habe, als ob die sächsischen Truppen gewillet wären, nach dem Meinungenschen zu gehen und ihre Winterquartiere dorten zu nehmen. Wenn solches geschiehet, und sodann der Prinz Ferdinand seines Ortes die Franzosen zurücktriebe, so glaube Ich, dass, wann Ihr alsdann ein Mouvement vorwärts machetet, Ihr die Reichsvölker dadurch sodann bald aus Plauen wegjagen würdet.191-1

Friderich.191-2

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.



191-1 Vergl. S. 190. Am 17. Januar schreibt der König an Schenckendorff: „Sollte der Feind was unternehmen wollen, so werde die Infanterie dortiger Gegend nebst ein Corps Kavallerie zusammenziehen und alsdenn erwarten, was der Feind thun wird.“ [Berlin. Generalstabsarchiv.]

191-2 In einem undatirten, auf Lindens Bericht vom 12. Januar antwortenden Schreiben theilt der König ihm mit, er „zweifle [nicht], dass, wenn [es] mit gegenwärtigem Frost weiter einigen Bestand haben und der Weg dadurch besser werden wird, alsdenn der Prinz Ferdinand von Braunschweig nicht auch anfangen sollte, sich zu bewegen und mit seinen Operations wieder in Mouvement zu setzen“ .