12692. AN DEN CAPITÄN VON ANHALT.

Leipzig, 22. Februar234-2 1761.

Ich schreibe unter dem heutigen Dato an den Generalmajor von Syburg, dass, wenn er auf seinem jetzigen Marsch die Reichstruppen, so sich der Gegend von Arnstadt dem Verlaut nach in etwas zusammengezogen haben sollen, weg haben wird, alsdenn er seinen weiteren Marsch dergestalt dirigiren soll, damit er Jena, Roda, Kahle und Eisenberg mit Infanterie besetzet halte; dessen Kavallerie aber kann alsdenn an denenjenigen Orten hinter ihm verleget werden, wo die meiste Fourage ist, jedoch so, dass er sie allemal nöthigenfalls wieder zusammenziehen könne. Es muss auch alsdenn zwischen ihm und dem Generalmajor von Schenkendorff zu Gera eine Correspondance etabliret werden, damit sie sich unter einander verstehen und alles nöthige Concert nehmen, um auch da die Reichstruppen wegzujagen.

Wenn dorten alles ruhig sein wird, so könnet Ihr wiederum anhero kommen, wenn Ihr zuvor wohl besorget und dahin gesehen habet, dass alles, was in dem Erfurtschen an Gelde, Fourage, Rekruten und Pferde zu bekommen, zu sagen, was von dergleichen zu haben möglich ist, vor Mich gezogen werden müsse.

<235>

Ich indiquire die Quartiere; nur muss nach dem Terrain, nach der Nähe des Feindes und denen Umständen alles, was zur Sicherheit dieses Corps dienet, besorget werden.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Der Zusatz „Ich indiquire etc.“ eigenhändig.



234-2 Am 21. Februar schreibt der König an Anhalt: „Dass Mein dortiges Corps den Marsch nach Gotha nimmt, solches ist bei denen angeführten Umständen ganz recht; Ich hoffe auch, dass bei solcher Gelegenheit noch gute Rekruten vor uns von denen Reichstruppen passiren werden.“