12966. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FRIEDRICH EUGEN VON WÜRTTEMBERG.

Kunzendorf, 19. Juni 1761.

In dem allerhöchsten Vertrauen und unter dem grössesten Geheimniss avertire Ew. Liebden hierdurch, dass, wenn forthin Dieselbe wegen derer dasigen Operations etwas von dem General [Tottleben] zu wissen nöthig haben, Ew. Liebden sodann nur einen Trompeter mit einem ostensiblen Schreiben an ihn, worinnen Dieselbe pro forma einen desertirten Knecht, gestohlene Sachen oder dergleichen reclamiren, zuzuschicken, in solches ostensibles Schreiben aber ein kleines kurz gefasstes Zettelchen, so Dero Frage enthält, ohnunterschrieben zu fügen haben, da dann der genommenen Abrede nach die Antwort darauf wieder sogleich auf eben die Art erfolgen wird. Die Nothwendigkeit des höchsten Geheimnisses hieran und dass davon ein mässiger Gebrauch gemachet werde, solches werden Ew. Liebden Selbst ermessen. Indessen Dieselbe auf diese Art hardiment nur mit allem Secret an ihn schreiben können. Dabei es jedoch gut sein wird, wann Ew. Liebden diesen etwas eiteln Mann allemal etwas sowohl in dem ostensiblen Schreiben, als sonsten, flattiren werden.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Königl. Haus- und Staatsarchiv zu Stuttgart.

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