13048. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN MAGDEBURG.

[Pilzen,] 14. Juli 1761.

Das Chiffré, so ich anliegend Ew. Excellenz zu communiciren die Ehre habe, ist von der Königin von Schweden,531-1 dessen Inhalt, welchen der König dechiffriret gelesen, nicht der consolanteste in Absicht auf Sr. Königl. Majestät Affaires. Höchstdieselbe haben daher auch befohlen, darauf zu antworten, dass, da Dero Hauptabsicht bei Anwendung derer dorthin remittirten Summen531-2 gewesen, mit Schweden den Frieden<532> zu haben, oder dass solches wenigstens. nicht weiter in diesem Kriege gegen Sie durch Diversiones agiren sollte, Sie aus denen, in der Königin Schreiben enthaltenen Umständen sehen müssten, dass Sie eine vergebliche Dépense gemachet und Dero Geld gleich als in das Wasser geworfen hätten. Da dergleichen Antwort hier nicht von dem König gezeichnet, sondern allemal nur. so und in der Form gehet, wie solches die Originalanlage zeiget, selbst ohne es einmal mit dem königlichen Siegel zu versiegelen, so habe ich vor das convenableste zu sein erachtet, um eine Expedition darauf von hier nicht unterwegens bis jenseits Glogau zu exponiren, welche auf einen unglücklichen Fall die kleine dazu gehörige Expedition an den von Borcke trahiren könnte, [wenn] Ew. Excellenz geruhen, die Antwort darauf in gedachter Form ohngefähr nach dem Sinn des Königs nur ganz kurz und in etwas modesten Termes, um nicht ganz zu choquiren, ausfertigen und mit einem alten Kopf gesiegelt dem von Borcke zur gewöhnlichen weiteren Beförderung adressiren zu lassen. Es wird diese Antwort ganz lakonisch sein müssen.

Eichel theilt dem Minister die letzten Nachrichten über die Absichten der Russen mit. (Vergl. Nr. 13046. 13047.)

Eichel.

Nach der Ausfertigung.



531-1 Weder das Schreiben der Königin, noch die darauf erfolgte Antwort liegen vor.

531-2 Vergl. S. 129. 130 und S. 182.