13154. AN DEN MAJOR VON LICHNOWSKY, VICECOMMANDANTEN VON GLOGAU.

Bunzelwitz, 23. [August 1761].

Es ist Mir lieb gewesen, aus Eurem Schreiben vom 17. zu ersehen, dass die Sachen mit dem Oberst Belling gegen die Schweden so gut gehen608-3 . . . Die Oesterreicher und Russen stehen zwischen Jauer,<609> Striegau, Freiburg und Kunzendorf. Wenn sie Mich hier, wie es scheint, dass sie es binnen drei oder vier Tage thun wollen, [attaquiren,] so bin Ich präpariret, sie tüchtig zu empfangen und Abrechnung vor alle horrible Excesse, so sie in Schlesien gemachet, mit ihnen zu halten. Kommt es also, wie Ich glaube, zur Bataille, so seid ohne Sorge; es wird mit Gottes Hülfe gut gehen.609-1 Dem Ueberbringer dieses bezahlet zum Recompens von Meinetwegen 50 Rthlr.

Friderich.

Nach dem Concept.



608-3 Lichnowsky meldete, dass Belling am 6. August „den Röpnacker Pass [ostnordöstl. von Malchin], der mit einem Detachement Schweden von 1000 Mann Infanterie und 500 Kavallerie besetzet gewesen, forciret und den Feind delogiret“ .

609-1 Dem Generallieutenant von Tauentzien wird am 23. August geschrieben: „Nach aller Apparence wird es hier bald zu einer Decision mit dem Feinde kommen, deshalb Ihr aber ausser Apprehension und Sorge sein sollet, indem es mit der Hülfe Gottes gewiss recht gut gehen wird.“ Tauentzien soll versuchen, einen Boten an Lichnowsky durchzubringen, um ihm die auch in obigem Schreiben enthaltenen Nachrichten zukommen zu lassen. Lichnowsky soll sie an den Prinzen Heinrich und an Finckenstein übermitteln, „mit dem Beifügen, wie sie deshalb wegen eines guten Success vor uns ohne Sorge sein sollten“ .