<164>von Berlin aus nächstens zugesandt werden. Ihr sollet es übrigens in dieser Sache an keiner Ueberlegung, Attention, Fleiss und Vigilance ermangeln lassen, und Euch dagegen hiernächst Meiner Erkenntlichkeit versichert halten.

Von allem, so Meiner Attention werth ist, sollet Ihr fleissig und öfters berichten und Mir solchenfalls Eure Berichte par Estafette zusenden.

P. S. 2.

Pyrmont, 1. Juni 1744.

Da Ich so eben Euren unterm 29. vorigen Monats mit der Post abgesandten Bericht allhier erhalten, so ersehe Ich zu Meinem besondern Vergniigen und allergnädigsten Wohlgefallen, dass das Geschäfte der dortigen Possessionsergreifung noch zur Zeit mit allem erwünschten Success fortgehet. Wie Ich denn auch sehr approbire, dass Ihr die Verlegung einiger dänischen Miliz nach Aurich und dem Hause Berum auf eine sehr vernünftige Weise abgewendet habt.

Was die Besorgniss der dortigen Leute wegen gewaltsamer Werbung und wegen Bequartierung anbetrifft, da könnet Ihr von Meinetwegen denen dortigen Ständen sowohl als überall, wo es sonsten nöthig und von Effect ist, insinuiren und versichern, dass, woferne sie sich aller Opposition, Unruhe und Weigerung gänzlich enthalten und sich gegen Mich als ihren rechtmässigen Landesherrn betragen, sie sich versichert halten könnten, dass Ich dorten niemalen eine gewaltsame Werbung einführen noch zugeben oder geschehen lassen würde ; wie Ich Euch denn Meine deshalb führende Intention dahin bekannt machen will, dass, da es wohl nicht anders sein kann, als dass Ich zu Beschützung dieses Meines Fürstenthums sowohl als Meiner übrigen Lande Truppen halten muss, mithin dazu Leute oder Recruten nöthig habe, Ich dennoch nicht gewillt bin, in dasigem Fürstenthum einige gewaltsame Werbung einzuführen oder geschehen zu lassen, sondern vielmehr mit denen dasigen Landesständen dahin gütlich zu convenrren suchen werde, dass Mir selbige jährlich eine ganz mässige Anzahl freiwillig angeworbene Recruten abliefern, welche anzuwerben Ich denen Ständen selbst überlassen, vor das übrige aber sie mit aller weitern Werbung übersehen werde.

Was die Bequartierung anbetrifft, da sollet Ihr desfalls die dortigen Stände, und wo es sonsten nöthig sein wird, dahin rassuriren, dass wann, wie obgedacht, sie sich als treue, gehorsame Unterthanen betragen, Ich sodann nicht nur keine Truppen noch Garnisons weiter dorthin schicken, sondern auch, sobald zuforderst diejenigen Compagnien, so der verstorbene Fürst dorten gehalten, in Meine Dienste getreten, und Mir geschworen haben werden, demnächst auch das Land und die Stände Mir die Huldigung geleistet haben werden, Ich sodann das von Wesel anjetzt dorthin marschirte Bataillon sogleich zurückmarschiren und in die vorige Quartiere nach Wesel gehen lassen werde.

Welches alles Ihr dann gehörig und pflichtmässig besorgen sollet.