<25>

2922. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Potsdam,4. Februar 1748.

„Des Königs Majestät wollen allergnädigst, dass wegen der in Abschrift beikommenden Vorstellung des Kaufmanns Splitgerber auf das fordersamste an den Secrétaire Michell nach London rescribiret und demselben aufgegeben werden soll, sofort mit dem Mylord Chesterfield daraus zu sprechen, und ihm in nachdrücklichen und energiquen Tenninis vorstellen solle, wie es Sr. Königl. Majestät ohnerträglich wäre, Dero Kaufleute, so zur See handelten und ihren Handel ganz innocemment führten, auf eine wider alles Recht und Billigkeit laufende Art tractiret und misshandelt zu sehen. Se. Königl. Majestät wollten hoffen, man würde nicht nur in diesem Cas alsofort gehörige Remedur thun, auch dem klagenden Kaufmann alle gebührende Satisfaction geben und wegen seines durch ein gar irreguläres Procedere erlittenen Verlustes und Kosten schadlos halten, sondern généralement die Veranstaltung machen, dass Deroselben unter Ihrem Pavillon zur See handelnde Unterthanen in keinem Stücke auf offener See molestiret, angehalten oder gar aufgebracht, mithin zu Sr. Königl. Majestät grossem Schaden und Préjudice in Verlust und Ruin gesetzet würden, widrigenfalls Sie nicht länger anstehen könnten, sothane Ihre Unterthanen Selbst wegen alles ihnen zugefügten Schadens, Verlustes und Unkosten zu indemnisiren und den Betrag dessen von denen auf Schlesien hypothecirten Geldern zu defalquiren. Worüber dann der p Michell eine prompte und positive Declaration fordern soll“ …

Eichel.

Auszug aus der Ausfertigung.


2923. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Podewils berichtet, Berlin 3. Februar, dass ein von Wagenfeldt aus Danzig eingeschickter, zur Verdächtigung der Politik Preussens geschriebener „Extrait d'une lettre particulière de Berlin“ aus dem Haag stamme, von wo der sächsische Gesandte des Brosses allwöchentlich eine geschriebene Zeitung an den sächsischen Residenten Wast in Danzig schickte. „Je crois qu'il sera bon et nécessaire d'avoir l'œil ici sur la correspondance du sieur de Bülow avec le général des Brosses et sur celle d'autres qui pourraient lui écrire d'ici.“

Potsdam, 4. Februar 1748.

Es ist ganz recht; Ich glaube aber nicht, dass er viel herausbringen wird. Ich sehe indess, dass Bülow ebenso übel gegen Mich intentionniret ist, als die andern auswärtigen Ministres gegen Mich sein

Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.