3414. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Berlin, 6. Januar 1749.

Ausser demjenigen, so Ew. Excellenz wegen der nach Sr. Königl. Majestät allergnädigsten Intention dem Herrn von Rohd zu Stockholm zu ertheilenden Antwort heute früh zu berichten die Ehre gehabt, muss annoch schuldigst melden, wie dass, nachdem des Königs Majestät nachhero noch das Déchiffré der Relation vom 27. voriges von dem Herrn von Rohd erhalten und gelesen, Sie darauf resolviret haben, dass demselben dahin geantwortet werden sollte, wie Höchstdieselbe ganz und gar nicht approbiren könnten, wenn der Graf Tessin haben wollte, dass die Engelländer ihre Mediation zwischen Schweden und Russland interponiren sollten, denn Schweden nicht nur dadurch seine Schwäche und Furcht vor Russland ganz und gar bloss gäbe, sodass Se. Königl. Majestät ausser Stande gesetzet würden, Sich von ihren Sachen weiter mehren zu können, sondern noch nothwendig überdem considefiret werden müsste, dass die Russen bisher Schweden nicht attaquiret, noch sich auf einige Weise expliciret hätten, dass sie dergleichen zu thun intentioniret wären. Was vor Explication man also von Russland fordern wollte, und was dann solche Mediation vor ein Objet haben sollte? Kurz, es taugte gar nicht, dass die Schweden ihre Furcht so sehr an den Tag legen wollten. Sr. Königl. Majestät Sentiment ginge nicht weiter als dahin, dass die Schweden bloss und allein suchen sollten, sich mit den Engelländern auf einen bessern Fuss, als sie bisher gewesen, [zu] setzen, und sich einigermaassen mit denenselben raccommodiren sollten; weiter zu gehen und eine Furcht vor den Russen merken zu lassen, könnten Sie nimmermehr anrathen.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.

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