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4221. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Potsdam, 3. April 1750.

Se. Königl. Majestät haben auf einliegenden Bericht1 von Ew. Excellenz zur mündlichen allergnädigsten Resolution ertheilet und mir zu melden befohlen, wie Höchstdieselbe ganz wohl zufrieden wären, dass Ew. Excellenz wegen des casselschen Hofes an den von Asseburg daselbst mit adressiren, wegen des Hofes von Gotha aber Sich mit dem Herrn Grafen von Gotter concertiren möchten, welchen letzteren Höchstdieselbe bei seiner Rückreise durch Potsdam auch Selbst deshalb noch sprechen würden.

Im Uebrigen haben des Königs Majestät mir befohlen, an Ew. Excellenz, jedoch nur vorläufig und im Vertrauen, von Höchstderoselben wegen eine Idee zu melden, so Ihro wegen des benöthigten Falls nach Schweden zu gebenden Auxiliärcorps gekommen wäre und welche darin bestände, dass, weil doch der französische Hof den Bruder des schwedischen Minister zu Paris, Baron von Scheffer, nach Schweden geschicket habe, um mit dasigem Senat ein Concert zwischen Schweden und Sr. Königl. Majestät zu arrangiren, Sie bei Ankunft dieses Baron von Scheffer zu Berlin die Proposition thun wollten, dass, weilen doch, wann Se. Königl. Majestät bei entstehender Ruptur mit Russland der Krön Schweden das alliancemässige Contingent von 9000 Mann geben würden, nicht zu zweifeln wäre, dass des Königs Majestät von Russland en haine dieses Succurses insultiret und attaquiret werden würden, da denn die Krön Schweden sich nicht würde entziehen können, Sr. Königl. Majestät ein gleichmässiges Auxiliärcontingent zu geben, mithin letzteres nur hin- und zurückgehen müsste — also Hochdieselbe vorschlagen und zu conveniren suchen würden, dass Sie gedachter Kron ein Corps Infanterie von 6000 Mann überhaupt gäben, welches beständig dorten bleiben könnte, da indess Se. Königl. Majestät Sich mit Dero eigenen Truppen defendiren würden. Gedachte 6000 Mann vermeinten Se. Königl. Majestät von einigen teutschen Höfen gegen Subsides zu negociiren, diese aber von denen Subsidien zu bezahlen, welche die Krön Frankreich sich verlauten lassen, an Se. Königl. Majestät zu Ueberrnehmung eines Corps Truppen in Teutschland geben zu wollen und wovon der Baron Chambrier schon etwas in seinen Berichten berühret habe.2

Eichel.

Nach der Ausfertigung.


4222. AU CONSEILLER PRIVÉ DE LÉGATION ERNEST-JEAN DE VOSS A DRESDE.

Potsdam, 3 avril 1750.

Je n'ai pour cette fois-ci rien vous dire en réponse à votre rapport du 28 de mars dernier, si ce n'est que je me réserve de vous parler



1 Bericht, d. d. Berlin 2. April, auf das Cabinetsschreiben vom 31. März, Nr. 4215 S. 315.

2 Vergl. S. 327.