4006. AU MARQUIS DE VALORY, ENVOYÉ DE FRANCE, A BERLIN.

Berlin, 6 décembre 1749.

Le hasard ayant conduit entre mes mains une nouvelle pièce secrète, depuis que je vous ai fait ma dernière lettre, qui confirme en partie les nouvelles que contenait celle que je vous communiquais alors, et comprend d'ailleurs des anecdotes dont la communication ne saurait être désagréable à votre cour, j'en ai fait tirer la copie ci-close, que je vous adresse pour qu'il vous plaise de la faire passer à votre cour avec ce secret et ces précautions que l'importance de la chose demande. C'est dans la dernière confidence et pour votre direction seule que j'y fais joindre une traduction de la pièce, en vous disant d'ailleurs que le nommé Gurowski dont on y fait mention, est un gentilhomme polonais, émissaire du comte Brühl, qui l'a envoyé depuis peu de temps186-1 à Moscou avec des lettres de recommandation au chancelier Bestushew.

Federic.

An den Grafen von Sternberg in Dresden.

Moskau, 13. November 1749.

Ew. Excellenz erstatte für die mir unterm 20. September mitgetheilte beliebige Nachrichten hiermit den verbindlichsten Dank, und wird Ihnen der letzthin zwischen Frankreich, Schweden und Preussen geschlossen sein sollender Bund oder Convention von unserm Holf schon zugekommen sein. Die unterm 23. August anhero gegebene chursächsische Antwort auf das letztere russische Promemoria ist, ungehindert sie an und für sich nichts saget, hier gleichwohl ziemlich gut aufgenommen worden. Unterdessen vermag ich Ew. Excellenz, jedoch nur zu Dero alleinigen geheimen Direction und Nachricht, in grösstem Vertrauen zu vermelden, dass mir der hiesige Grosskanzler declariret. dass die Russen auf ihren Grenzen verbleiben und auch nach allenfalls eingeführter Souveraineté in Schweden dennoch mit dieser Krön nicht zu Feindseligkeiten schreiten werden, bis sie sich mit ihren Bundesgenossen hierüber concertiret haben werden. Wer Zeit gewinnet, gewinnet hier alles.

Welchem ich unter gleichmässigem Secreto hier beifügen soll, das der Grosskanzler durch den Panin in Schweden es auf eine Convention, welche mit der von unserm Hofe in Vorschlag gebrachten beinahe am eins hinauslaufen wird, antragen lassen wolle. Da aber Schweden mittelst der publicirten Declaration seine Gesinnungsart sattsam an den Tag geleget, so wird wohl schwerlich aus dieser durch Russland angetragen werden wollenden Convention etwas werden. Ich hoffe, dass wir keinen Antheil daran haben werden.

Gurowski ist unpässlich und hat mir Dero Schreiben noch nicht behändiget. Ich weiss durch einen geheimen Canal, dass er dem Gross<187>kanzler 1000 Dukaten, und 16,000 Dukaten in dem Fall offeriren sollen, wenn durch dessen Hülfe der Maréchal von Sachsen zum Herzogthum Kurland gelangen könnte. Ich weiss aber auch, dass er unverrichteter Sache von hier weggehen werde.

Wegen der chursächsischen Lehenempfangungsangelegenheit habe zu Folge allerhöchsten Kaiserlichen Befehls hier bereits die erforderlichen Passus gemachet. Der Grosskanzler hat mir versprochen, an den Grafen Keyserlingk mit nächstem dieserhalb das nöthige ergehen zu lassen. Ingleichen ist er bereits unter dem 26. October alter Zeit angewiesen worden, den mittelst seiner Relation vom 30. September von Frankreich angetragen sein sollenden Subsidientractat zu hintertreiben und hingegen mit Ew. Excellenz die chursächsische Accession zu unserer mit Russland habenden Allianz zu betreiben. Ich habe des Keyserlingk's Relation vom 30. September gelesen ; es ist leider daraus abzunehmen, dass er mit Leib und Seele sächsisch sei,187-1 er will halt noch immer beiden Höfen anrathen, Chursachsen einige Particulier - Convenienzien zu machen. Womit etc.

Graf von Hernes.


Nach der von Valory eingesandten Abschrift im Archiv des Auswärtigen Ministeriums zu Paris; die Beilage nach Abschrift der preussischen Cabinetskanzlei, ebendaselbst.



186-1 Vergl. S. 91.

187-1 Vergl. S. 82.