5107. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Potsdam, 27. September 1751.

Ich habe Euch vorhin schon Meine Intention bekannt machen lassen, welchergestalt Ihr gegen den österreichischen Minister Graf von Puebla bei der Gelegenheit, da ein österreichischer Kerl zu Neustadt in Oberschlesien attrapiret worden, welcher selbst gestanden, dass er viele von Meinen Leuten und Unterthanen in Oberschlesien auf Anstiften eines von Wimmersberg zum Austreten debauchiret und selbige nachher an die in Mähren stehende österreichische Regimenter verkaufet habe, grosse Beschwerden führen sollet.

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Im Verfolg dessen will Ich nunmehro, dass Ihr gedachtem Grafen von Puebla ein convenables Compliment in Meinem Namen machen und ihm dabei sagen sollet, dass, obschon gedachter Kerl nach allen Rechten aufgehänget zu werden meritirte, Ich dennoch aus Consideration vor die Kaiserin-Königin und zu Unterhaltung der guten nachbarlichen Freundschaft diese Sache nicht nach aller Rigueur nehmen, sondern vielmehr niederschlagen wollte, zumalen Ich persuadiret wäre, dass die Menées, so gedachter Kerl getrieben, nur auf Anstiften von kleinen und übel intentionirten Leuten geschehen seien und dass der Hof zu Wien selbst dergleichen Procedere vor ganz unbillig finden werde.

Friderich.

Nach dem Concept.