<11> für Gegenwart und Zukunft, in sonnenklaren Lehrvorschriften vorgetragen, - das Alles wurde in aller Welt von Jahr zu Jahr mit immer frischem Danke anerkannt. Dabei blieb die bittere Klage, solche Geistesfrüchte in so unedelem Gefäße, so verwirrt und so beschädigt hingestellt zu sehen; ja, das Mißtrauen stieg so hoch, daß angesehene Männer und Patrioten, wie Herr v. Dohm, öffentlich argwöhnten, die Berliner Editoren könnten sich wohl gar in böser Absicht Zusätze gestattet haben: ein Verdacht, welchen wir erst gegenwärtig für durchaus unbegründet zu erklären die vollkommene urkundliche Befähigung besitzen.

Daher das ewige Echo von Johannes Müllers und von Gibbons scharfen Kraftausdrücken, daher die immer neue und immer lautere Stimme: Friedrichs Werke allesammt auf würdige Art zu einem, seiner selbst und seiner Enkel würdigen Geistesmonumente neu herauszugeben.

Mit besonderer Lebendigkeit that diese Forderung sich kund, als das erste hundertjährige Gedächtniß von des großen Königs Thronbesteigung nahete und ein besonderes Buch: « Friedrich der Große als Schriftsteller, Vorarbeit zu einer echten und vollständigen Ausgabe seiner Werke, von J. D. E. Preuß, » zur Feier dieses Jubelfestes, den seltenen Gegenstand der Königlichen Akademie der Wissenschaften anempfahl. - Da schenkten viele Ehrenmänner der wichtigen Sache patriotisch sofort ihre wichtige Zustimmung: vor allen der schon verklärte, aber unvergeßliche Minister aller wissenschaftlichen Angelegenheiten des Landes, und mit ihm der Minister Ancillon, der Großkanzler v. Beyme, der Minister v. Boyen, der wirkliche Geheime Rath Alexander v. Humboldt; und König Friedrich Wilhelm der Dritte, Höchstseligen Gedächtnisses, dessen lange, weise, unter vielen Stürmen gesegnete Regierung den besten Zeiten der Monarchie Preußen zuzurechnen ist, befahl seinem würdigen Kultus-Ministerium die Herausgabe vorläufig der historischen