<22> umfassen, unter den auch von uns gewählten Titeln Poésies éparses und Mélanges littéraires, alle diejenigen Gedichte und belletristischen Aussätze, deren Friedrich, als er die erste Sammlung drucken ließ, sich nicht mehr erinnerte; dann alle diejenigen Gedichte der späteren Zeit, welche er nach dem, Abschlusse der zweiten Sammlung geschrieben; endlich alle diejenigen Piècen, meistens ironische und satirische Facéties in ungebundener Sprache, welche gleich nach der Abfassung handschriftlich, oder als fliegende Blätter einzeln gedruckt, in alle Welt gingen, auch wohl nur in die Hände von vertrauten Freunden kamen, und von dem Dichter selbst nicht weiter beachtet wurden, weil er, wie er selbst einmal bedauert, keine Abschriften davon behalten hatte. In dem bunten Reigen dieser beiden Bände glänzen, neben dem Bekannten, manche neu erworbene Kostbarkeiten: viele Oden und Episteln, drei Operntexte, eine Komödie, acht Liebesgedichte (während der späteren Noth des siebenjährigen Krieges) in de Catt's, seines Sekretärs Namen, von dem Könige an dessen Braut gerichtet, - die vollständige poetische Beschreibung der bekannten Reise nach Straßburg, eine Éloge de la Paresse, zwei Träume, in dem erhabensten Ideenschwunge abgefaßt, und ein in Bossuet's Kanzelton ironisch gehaltener Sermon sur le jour du jugement. - Die beiden Träume, deren wir so eben mit besonderer Freude zu gedenken hatten, gehören zu dem vielen Schönen, das uns aus der Kaiserlichen Eremitage-Bibliothek in St. Petersburg zugeflossen, welche den von dem Grafen Suchtelen in Ferney selbst erworbenen ganzen Voltaireschen Manuskripten-Nachlaß aufbewahrt, und welche zu drei verschiedenen Malen sich zum Segen unserer Ausgabe der Friedrichs-Werke geöffnet hat.

Noch mehr wie die Gedichte offenbaren die Briefe des Königs (der schönste Wiederschein des mündlichen Verkehrs im Leben mit den Gleichgesinnten) den größten Reichthum