"<63> habe ich eine kleine Geschäftsreise zu machen, und dann eile ich, die Ruhe, wenn sie dort zu finden ist, in Leipzig aufzusuchen. Für mich bleibt es jedoch bloß ein metaphysisches Wort, ohne alle Wirklichkeit. Unter uns gesagt, mein liebes Mütterchen, das Leben, welches wir hier führen, ist ein Hundeleben; allein man muß zum bösen Spiele gute Miene machen. Leben Sie wohl, meine Herzensgute, und vergessen Sie mich nicht. Sie würden daran sehr unrecht thun, denn Niemand liebt und schätzt Sie inniger, als Ihr Friedrich."

Dezember.

A.

1. Dezember 1760

Der König in Meisten. An d'Argens :

"Catt ist angekommen, mein lieber Marquis, und hat mir Ihren Brief gebracht. Sie können versichert sein, daß die Hoffnung, die Sie mir darin machen, Sie wieder zu sehen, mich sehr erfreut hat. So gewiß, als es die Ungewißheit der Ereignisse, von denen ich abhänge, erlaubt, will ich Ihnen melden, daß ich ungefähr den 10ten in Leipzig zu sein rechne, daß ich dort ein Haus besprochen habe und ein daran stehendes durchbrechen lasse, damit Sie ohne die geringste Beschwerde zu mir kommen können. Auf wie Vieles Sie Sich auch sonst verstehen mögen, so weiß ich doch, welche Mühe es Ihnen macht, Ihre Reise Sich selbst zu besorgen. Um Ihnen nun diese großmüthige Anstrengung, die Sie mir zu Liebe unternehmen wollen, zu erleichtern, werde ich Ihnen einen Jäger schicken, der Sie führen soll. Die Marquise muß diese Reise mit machen. Wenn Sie wollen, können Sie ohne Gefahr bis zum Mai in Leipzig bleiben, und Sie kennen mich zu gut, um zu glauben, daß ich Sie da aufhalten würde, wenn Sie Ihrer Gesundheit wegen wieder nach Berlin zurück wollten. Allein wie lange ich mich da werde aufhalten können, dafür kann ich Ihnen mit Gewißheit nicht