<233>Das Kleinvolk unter Didos Riesenhand
Karthagos mächtiges Mauerwerk errichten.

Bald lockt uns andere Überraschung an!
Horch auf! Gesang und Saitenspiel erklingen,
Draus süße Melodien das Ohr umschwingen;
Vergessen ist, was eben uns gewann!
So drängt der Mensch nach immer neuen Dingen!
Bald zieht die Oper uns, ein Trauerstück
Und bald ein Lustspiel an mit größerm Glück,
Die Pantomime auch will uns durch neuen,
Abwechslungsreichen Zeitvertreib zerstreuen.

Doch soll ich von den Priesterinnen schweigen,
Die sich der Kunst geweiht, doch ihr zu eigen
Sich, hoff' ich, nicht allein ergeben haben!
Wie ihre Anmut, ihren Reiz sie zeigen,
Ist's nicht, als wollten sie mit reichen Gaben
Ihr holdes Sein in Eurem Arm begraben?...

Und als am schönen Schluß durch Busch und Hecken
Des Tags Rivalin schritt, in schwarzem Flor
Den bunten Glanz der Blumen zu verstecken,
Brach auf ein Wort von Euch das Licht hervor.
So durft' ein Schöpfer sich der Welt entdecken,
Als sein „Es werde Licht!“ den Tag beschwor.
Roßwalde ward umfunkelt von Raketen,
Die blitzschnell hundertfach emporgepufft,
Mit Flammenglut erfüllten rings die Luft,
Als wollten sie an Phaetons Stelle treten...

Doch wie vermag ich alles herzuzählen!
Die reichen Wonnen, die uns hier erfassen,
Nur halb zu schildern! Ach! die Worte fehlen,
Des Himmels Seligkeit muß hier verblassen!

Und nicht gepeinigt von den Ienseitsdingen,
Drum andre Sterbliche so töricht ringen,
Habt Ihr erwählt das allerschönste Los!