<54> Elend umkommen zu lassen, mußte der König darein willigen, daß sie die Waffen streckten.
Graf Rutowski wurde mit dem Abschluß der traurigen Kapitulation beauftragt. Das ganze sächsische Korps ergab sich1. Die Offiziere verpflichteten sich auf Ehrenwort, in diesem Kriege nicht mehr gegen Preußen zu kämpfen. Man traute ihrem Versprechen und gab ihnen die Freiheit. Um dem besiegten Feind eine Demütigung zu ersparen, ließ der König die Fahnen, Standarten und Pauken der Sachsen an den König von Polen zurückgeben. Auch die Neutralität der Feste Königstein ward ihm bewilligt. Aber selbst jetzt, wo der König von Preußen das Schicksal Augusts III. zu lindern bestrebt war, trat dieser der Kaiserin-Königin in einem Geheimvertrag vier Regimenter Dragoner und zwei Pulks Ulanen, die er in Polen hatte, gegen Subsidien ab. Ein solches Verfahren rechtfertigte die bisherige Haltung der Preußen noch mehr. Dem König von Polen war der Krieg nach allem, was geschehen war, mehr denn je zuwider. Er bat um freien Durchzug für seine Person und wollte seinen Aufenthalt künftig in Polen nehmen. Das wurde ihm nicht allein bewilligt, sondern man entfernte aus übermäßiger Rücksicht auch die preußischen Truppen von
1 16. Oktober 1756.