<179>teidigung bedarf. Zu erbauen ist ferner ein großes Vorratsmagazin, das wenigstens so viel Mehl enthalten muß, um die Besatzung ein Jahr lang zu ernähren.

Das sind ungefähr und in großen Zügen die Haupterfordernisse für eine Festung. Handelt es sich um einen sogenannten Waffenplatz, von dem aus man einen Angriffskrieg unternehmen will, so müssen die Mehlmagazine beträchtlich genug sein, um den Unterhalt von 60 000 Mann auf vier Monate zu decken. Ferner muß ein Park von Belagerungsartillerie aufgestellt werden, bestehend aus 25 Mörsern, 30 Vierundzwanzigpfündern, 20 Zwölfpfündern und 12 Haubitzen mit doppelt soviel Kugeln, als zur Verteidigung eines Platzes gebraucht werden. Die Armee braucht 8 000 Zentner Pulver, einige Millionen fertiger und geladener Kartuschen, 30 bis 40 Pontons mit ihren Wagen, 15 000 bis 20 000 Gewehre, Schabracken, Sättel, Pistolen, Säbel, Zaumzeuge, Koppel, Patronentaschen usw., damit der Platz die Armee im Felde mit allem Erforderlichen versehen kann.

Wenn alle diese Vorbereitungen nicht im voraus getroffen sind, so bezahlt man im Bedarfsfall das Doppelte und bringt sie nicht zur rechten Zeit und an dem bestimmten Orte zusammen. Der Heerführer wird immerfort in seinen Unternehmungen aufgehalten, kann seine Vorteile nicht ausnutzen und wird nur einen schlechten und unglücklichen Krieg führen.

Waffen- und Gcschützmagazine für die Armee

Unsere Magazine für die Feldarmee befinden sich großenteils in Berlin, Breslau, Magdeburg und Stettin. Vorhanden sind 100 Schüsse pro Mann in jeder ProvinzHauptstadt für die dort in Quartier liegenden Truppen. Die Feldartillerie besieht aus zwei Dreipfündern für jedes Infanterie- und Grenadierbataillon. Sie ist auf Berlin und Breslau verteilt. Zu ihr gehört ein Part von schwerer Artillerie zur Verwendung im Felde, besonders in Schlachten, von kleinen Mörsern und einigen Haubitzen mit aller dazugehörigen Munition. 100 Kugeln pro Geschütz betrachten die Artilleristen als hinreichend für zwei Feldzüge. Ich lasse gegenwärtig an der Vermehrung dieser Munition arbeiten, um sie zu verdoppeln und so für alle Fälle gerüstet zu sein. Wir haben ferner drei Pontonbrücken, die größte in Berlin, die zweite in Magdeburg und die dritte in Neiße. Alles Blei, das in Berlin war, ist in Kugeln umgegossen. Ich habe die Festungen damit versehen und in der Hauptstadt nur so viel zurückbehalten, als für die Regimenter der Provinz und den Bedarf der Artillerie notwendig ist. Man muß sich im voraus mit Blei versorgen. Am billigsten kauft man es im Harz. Kanonenkugeln und Bomben werden bei uns nicht in genügender Menge hergestellt. Ich lasse sie aus Schweden kommen.

In Berlin ist ferner das allgemeine Magazin für die Armee. An Waffen und sonstigem Bedarf befinden sich im Zeughaus gegenwärtig 21 000 Gewehre (20 000 mehr sind nötig), Sättel für 3 000 Reiter, Koppel für acht Regimenter, Patronen-