<176>Einen Vorrat langer Jahre gnädig noch hat zugedacht,
Ob's mit Götterhuld uns lacht,
Oder ob es ohn' Erbarmen
Droht, mit seinen wucht'gen Armen
Uns, betäubt von Not und Schrecken,
Nieder in den Staub zu strecken —
Einerlei!
Rosen! Rosen bringt herbei!
Schlingt sie feiernd um die Stirn!
Seliger ein holdes Irrn
Denn die wahren Daseinsgüter! Darum raubt die flinken Schwingen
Jenen Liebesgötterschlingeln, ihre Pfeile, laßt sie schwirrn,
Laßt sie klingen, laßt sie springen
In die Herzen unsrer Schönen! — Denn zuletzt sind wir nur Herrn
Dieser flücht'gen Gegenwart;
Wer da aufschiebt, was er gern
Sein genannt, ist meist genarrt.
Drum so sag' ich: unverdrossen
Jedes Augenblicks genossen:
Heut' ist uns der Himmel hold;
Weiß nicht, ob er morgen grollt!