<198>Ulanenblut, das in Strömen stoß!
Tod sah man und Sterben allerwegen
Im Graus dieser Flucht, die wild sich ergoß,
Und Glieder, vom Rumpfe getrennt.
Das jagt und das stürzt und das rennt
Besinnungslos über Stock und Stein,
Und jauchzend die Preußen hinterdrein.

Nun aber, Muse, künde uns an:
Welch Heldenwerk hier Chasot getan.
Wie er hier Köpfe springen ließ,
Hinterm Reißaus der Husaren
Unentrinnbar einhergefahren,
Den aus dem Sattel hieb, den durchstieß.
Vor seines Flambergs Sausen
Stob rasende Flucht und zitterndes Grausen.
So ist im Bilde Jupiter zu schaun,
Seiner Blitzwaffe froh,
Wie hier die Steppenreiter Chasot
In die Pfanne gehaun.

Da muß mein gutes Karlchen ebenfalls
Samt Prinzen und Helden schleunigst sich bequemen,
Die Beine in die Hand zu nehmen,
Eh' ihm der trutzige Feind kommt auf den Hals.
Es war wie eine lustige Hasenhatz:
Wie wenn von seinem warmen Ruheplatz
Das Häslein aufgejagt von hinnen fegt;
Hals über Kopf, denn gräßlich nah schon gellt
Der Meute Kläffen übers weite Feld.
Hui! wie mein Häslein die Läufe regt,
Hui! das stiegt über Gräben und Hecken!
Lang ausgreifend die Hunde sich strecken,
Gilt's doch, das Wild beizeiten zu fassen:
Wenn's erst den Wald gewann, müssen sie's lassen.
Wer vergebens die tolle Jagd,
Das Häschen hat sich in Sicherheit gebracht!
Also flohn sie nach allen Enden
Vor unsres hochgemuten Chasots