<262>Angelangt im Waldesverstecke,
Zieht Franquini eine alte Scharteke heraus,
Sucht mühsam einen Verbenenstrauß,
Bricht einen Zweig von der Haselnußhecke,
Schnitzt ihn zurecht, und auf einmal, o Graun,
Ist er ganz scheußlich anzuschaun,
In Ton und Gebärde schreckensvoll,
Wie die Seherin des Apoll:
Wenn ihr Dämon über sie kommen,
Von ihren Sinnen ein göttlich Feuer
Unwiderstehlich Besitz genommen,
Auf ihrem Dreifuß rauchumhüllt,
In Erregungen ungeheuer,
Das irrende Auge begeisterungswild,
Gibt sie taumelnd, mit schäumendem Mund
Ihre heiligen Orakel kund.
Noch schrecklicher als sie erschien
Dem Prinzen der Beschwörer Franquin.
Fuchtelnd tat er sich strecken
Mit Fauchen und Zähneblecken;
Und ein Kauderwelschen
Beginnt er mit höll'schen
Banngebärden;
Ein Kollern und Rasen
In grausen Ekstasen,
Um toll zu werden;
Und malt in die Luft
Die seltsamsten Zeichen,
Beschwört und ruft
Aus den finsteren Reichen
Astaroth und Luzifer
Und andre Höllengeister mehr.

Im Holze erhub sich ein brausend Rumoren,
Franquini wechselt die Farbe nicht,
Doch Karlchen erblaßt bis über die Ohren,
Reißt aus und bekreuzt sich und glaubt sich verloren;
Das Poltern kommt näher, es kracht und es bricht
In Buschwerk und Dickicht — herausgerannt
Kommt plötzlich, schau, schau!