<269>Die Preußen der Lorbeern noch mehr errungen:
Jetzt zu den tapferen Kürassieren!
Auf der Linken gilt es den Stoß zu führen.
Nassau1 und Rothenburg2 voran,
Camas3 und Chasot4 folgen dann.
Dreißig Schwadronen preußischer Reiter
Rasseln jetzt los, erbitterte Streiter.
Und wie die Erde erbangt und erzittert,
Wenn es in Felsenschlünden gewittert,
Nachtschwarze Wolken der Feuerberg speit,
Also erbebte hier unter den tausend
Donnerhufen, mit Sturmgewalt brausend,
Weitum die Erde, da enggereiht
All die prangenden Kämpferscharen
Wider die Feinde dahergefahren;
Himmel und Erde, so schien es, waren
Selber w tobendem Aufruhr und Streit.

Ein Augenblick nur — da sind sie heran.
Nun Klmge auf Klinge, nun Mann wider Mann.
Zuerst nur ein wüstes, dumpfes Getöne,
Eisenklang und wuchtiges Gedröhne,
Von Kampf und Wut ein Brüllen und Schrein,
Staubwolken verdunkeln den Tagesschein.
Das war ein Stoß, das war ein Prall!
Also berennt einen Mauerwall
Ein mächtiger Rammbock — wie hier der Graf
Von Nassau auf die tapfren Schwadronen
östreichischer Kürassiere traf.
Da mähte der Säbel, da galt kein Schonen.
Hinein und durch! Haut alles nieder!
Durch zuckende Glieder
Von Roß und von Mann
Eine blutige Bahn!
Was vor den mördrischen Hieben


1 Graf Christoph Ernst von Nassau, preußischer Generalleutnant.

2 Vgl. S. 76.

3 Vgl. S. 247.

4 Vgl. S. 195.